Wenn der Rapsglanzkäfer im Frühjahr 2024 unsere Rapsfelder bedroht, können wir auf Insektizide aus zwei verschiedenen Klassen zurückgreifen. Wichtig ist hierbei, dass wir uns streng an die genehmigten Einsatzvorschriften halten.
Herausforderung Resistenz
Die Resistenz von Rapsschädlingen gegenüber Pyrethroid-Insektiziden beschäftigt uns seit geraumer Zeit. Für 2024 setzen wir auf eine Insektizidstrategie, die nicht nur die Plagegeister effektiv in Schach hält, sondern auch der Resistenzbildung entgegenwirkt. Diesen Weg empfiehlt auch die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP).
Umgang mit dem Rapsglanzkäfer
In den letzten Jahren musste der Rapsglanzkäfer nur selten bekämpft werden. Sollte es jedoch im Frühjahr 2024 nötig sein, stehen uns bewährte Insektizide aus zwei Wirkstoffgruppen zur Verfügung. Die Anwendung muss jedoch genau den Zulassungskriterien entsprechen. Im Fokus stehen dabei:
Einsatz bei Blütenpräsenz
Sind bereits Blüten auf den Feldern zu finden, können wir auf das Neonicotinoid Mospilan/Danjiri sowie das Pyrethroid Mavrik Vita/EVURE zurückgreifen. Dabei gilt es zu beachten, dass die Bedrohung durch den Rapsglanzkäfer mit Beginn der Blütephase deutlich abnimmt. Für das B4-Neonicotinoid Acetamiprid wurde der Einsatzzeitraum auf die Phase bis BBCH 59 des Winterrapses beschränkt.
Bekämpfung von Schotenschädlingen
Für die Abwehr von Schotenschädlingen sind aktuell nur Pyrethroide erlaubt. Wegen der Resistenzentwicklung beim Kohlschotenrüssler sollte der Fokus auf die Kohlschotenmücke gelegt werden, ohne die Gefahr durch den Rüssler aus den Augen zu verlieren. Eine Insektizidspritzung ist idealerweise zeitgleich mit dem Höhepunkt des Mückenzuflugs durchzuführen, oft genügt eine Behandlung der Feldränder.
Schutz der Nützlinge
Um die nützlichen Schlupfwespen zu schonen, empfiehlt es sich, das weniger schädliche Mavrik Vita/EVURE einzusetzen. Weitere Details zu den einsetzbaren Produkten und der Bekämpfungsstrategie für 2024 sind Teil der Anti-Resistenzstrategie gegen wichtige tierische Schaderreger im Raps, verfügbar auf der Website des Julius Kühn-Instituts.
Schutz der Bienen
Die UFOP macht auf die Wichtigkeit der Einhaltung der NN410-Richtlinie aufmerksam und rät dazu, bienenungefährliche Präparate vorzugsweise nach 19:00 Uhr auszubringen, wenn die Bienenaktivität normalerweise nachlässt.