Seit der Legalisierung des Kiffens in Deutschland gibt es unterschiedliche Reaktionen: Während einige die Änderung feiern, wie etwa bei den Feierlichkeiten am Brandenburger Tor, äußern andere ernsthafte Bedenken. Experten warnen vor den potenziellen Gefahren von Cannabis als Einstiegsdroge sowie dessen psychischen und physischen Auswirkungen, insbesondere bei Jugendlichen, und befürchten negative Folgen für die öffentliche Ordnung und Sicherheit.
Rainer Wendt, der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), äußerte seine Besorgnis darüber, dass Deutschland zu einer Anlaufstelle für Cannabis-Konsumenten aus ganz Europa werden könnte. Er wies darauf hin, dass trotz der Legalisierung des Konsums der Erwerb von Cannabis nach wie vor problematisch ist, da der legale Anbau Zeit benötigt. Laut Wendt stammt der Großteil des derzeit konsumierten Cannabis aus illegalen Quellen, was die Gefahr birgt, dass die Drogenmafia ihren Einfluss in Deutschland verstärkt.
Wendt kritisierte auch, dass durch die Legalisierung und die daraus resultierende Nachfrage nach Cannabis ein „Fest für Kriminelle“ entstehe. Er prognostizierte zudem einen Anstieg des Cannabis-Tourismus aus den europäischen Nachbarländern, was die Arbeit der Polizei an den Grenzen zusätzlich erschweren dürfte. Seine Äußerungen spiegeln die Sorge wider, dass die Legalisierung ohne entsprechende Kontrollen und Maßnahmen zur Regulierung des Cannabis-Anbaus und -Vertriebs die Probleme im Zusammenhang mit illegalen Drogenhandel nicht löst, sondern möglicherweise noch verschärft.