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Biokraftstoff XtL als Dieselalternative

Deutsche Tankstellen erweitern ihr Angebot um Diesel, dem XtL beigemischt ist – ein Kraftstoff aus erneuerbarer Biomasse. Inzwischen gibt es sogar reine Alternativen aus Pflanzenöl, aber ihre Wirtschaftlichkeit und Praxistauglichkeit werden noch hinterfragt.

Erste Tankstellen in Deutschland führen nun den Dieselkraftstoff X to Liquid (XtL) ein, der aus Biomasse produziert wird. Besonders relevant ist hierbei HVO (Hydrotreated Vegetable Oils), das aus hydrierten Pflanzenölen gewonnen wird und in einigen europäischen Ländern bereits eine etablierte Kraftstoffalternative darstellt.

Die generelle Verträglichkeit von Biokraftstoff für Diesel-Pkw variiert: Während eine Umrüstung grundsätzlich nicht notwendig ist, empfiehlt sich eine Überprüfung der Freigabe durch den Hersteller. In der Betriebsanleitung oder auf dem Tankdeckel finden sich oft Hinweise auf die Verträglichkeit mit XtL-Kraftstoffen.

Nach Angaben des Spiegels und des ADAC bieten derzeit nur wenige PKW-Modelle diese Freigaben, die Zahl der kompatiblen Modelle nimmt jedoch zu. HVO bietet gegenüber herkömmlichem Diesel technische Vorteile, wie eine höhere Cetanzahl, die für eine sauberere Verbrennung sorgt. Trotz der CO₂-Emissionen des Kraftstoffs wird argumentiert, dass dieses CO₂ zuvor während des Pflanzenwachstums aus der Atmosphäre gebunden wurde.

Die Verwendung von HVO kann jedoch in älteren Fahrzeugen eine Überprüfung der Kraftstoffleitungen erfordern, da Aromaten, welche die Leitungen elastisch halten, in HVO fehlen. Langzeittests zeigen, dass HVO auch in bestehenden Motoren ohne Anpassungen genutzt werden kann und keine Schäden verursacht.

Die Erfahrungen mit HVO100 in Ländern wie Italien, den Niederlanden, Finnland oder Schweden, wo der Kraftstoff bereits seit Jahren verwendet wird, sind laut einem Raffineriebetreiber positiv. Der Kraftstoff wird zunehmend auch an deutschen Tankstellen angeboten, wie zum Beispiel unter dem Namen Futura bei Aral, der mindestens 30 % erneuerbare Komponenten enthalten soll. Preislich liegt der Bio-Diesel einige Cent pro Liter über dem herkömmlichen Diesel.

In Österreich, wo HVO schon länger verfügbar ist, liegt der Literpreis rund 20 % über dem von fossilem Diesel. Diese Preisdifferenz könnte die Akzeptanz des Biokraftstoffs auf dem Markt erschweren. Der Hersteller Neste zeigt sich optimistisch, dass bis 2040 Dieselalternativen eine erhebliche Menge fossiler Kraftstoffe ersetzen könnten. Das Umweltbundesamt setzt hingegen weiterhin auf einen vollständigen Umstieg auf Elektrofahrzeuge und will Verbrennungsmotoren langfristig von den Straßen verbannen.

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