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Fleisch- und Wurstwirtschaft in schwieriger Lage

Die deutsche - und Wurstwirtschaft steht derzeit vor erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Verantwortlich dafür machen die Branchenverbände Verband der Fleischwirtschaft (VDF) und Bundesverband der Deutschen Wurst- und Schinkenproduzenten (BVWS) unter anderem die Bundesregierung. Sie kritisieren die politischen Unsicherheiten und den Regulierungsdruck, die zu einer Reduzierung der Schweine- und Rinderbestände geführt haben. Diese Entwicklungen spiegeln sich auch in Einschränkungen auf wichtigen Exportmärkten wider, die die Lage zusätzlich verschärfen.

Die wirtschaftlichen Belastungen durch hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie steigende Löhne bei gleichzeitiger Arbeitskräfteknappheit setzen vor allem mittelständisch geprägte Verarbeitungsindustrien unter Druck. Die Verbände berichten von einem hohen Konsolidierungsdruck in der Schlachtbranche, der bereits zu Betriebsschließungen und Verkäufen geführt hat. Dies beeinträchtigt die gesamte Wertschöpfungskette der Fleischproduktion in Deutschland.

Ein weiteres Problem stellt die hohe dar, die in den vergangenen Jahren insbesondere die Preise für in die Höhe getrieben hat. Dies hat die Verbraucher verunsichert und den Preis als entscheidendes Kriterium bei der Kaufentscheidung verstärkt in den Vordergrund gerückt. Die Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe blicken mit Sorge auf die Auswirkungen verschiedener gesetzlicher Regelungen, die bereits umgesetzt wurden oder deren Einführung in Deutschland diskutiert wird.

Die Verbände betonen zudem, dass nationale Alleingänge die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Produktion beeinträchtigen und den Zugang zum europäischen Binnenmarkt erschweren könnten. Die Diskussionen um eine mögliche Verteuerung von tierischen Lebensmitteln durch neue Abgaben sehen sie kritisch. Sie argumentieren, dass ohne langfristige Verträge zwischen Staat und Erzeugern eine solche Abgabe nur zur Konsumlenkung und weiteren Reduzierung der in Deutschland beitragen würde.

Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen. Die Inflationsrate, insbesondere für Nahrungsmittel, ist Anfang 2024 erstmals seit Langem gefallen, was die Ausgabebereitschaft der Konsumenten stärkt und den Fleischverzehr stabilisiert. Zudem konnte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Märkte wieder erschließen, die zuvor wegen der Afrikanischen Schweinepest gesperrt waren.

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