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Forderungen nach Verbot der Hormongewinnung aus Pferdeblut nehmen zu

Tierschutz- und Umweltorganisationen erhöhen den Druck auf die Pharmaindustrie und politische Entscheidungsträger, um ein Verbot des Hormons PMSG (Pregnant Mare Serum Gonadotropin), auch bekannt als eCG (equines Chorion Gonadotropin), durchzusetzen. Diese Substanz, gewonnen aus dem Blut trächtiger Stuten, wird überwiegend zur Zyklussynchronisation in der Schweinezucht verwendet.

Die Gewinnung dieses Hormons ist besonders umstritten, da sie aus dem Blut von rund 5.000 tragenden Islandstuten stammt. Diese Praxis wird von vier führenden deutschen Tier- und Umweltschutzverbänden – der Animal Welfare Foundation (AWF), dem Bund für Umwelt und Deutschland (BUND), dem Deutschen Tierschutzbund und dem World Wide Fund for Nature (WWF) – scharf kritisiert.

Die Verbände haben insbesondere das isländische Pharmaunternehmen Isteka ins Visier genommen, das jährlich etwa 120 Tonnen Blut von 90 Blutfarmen bezieht. Die Kritik richtet sich auch gegen die Hauptabnehmer dieses Hormons, die Pharmakonzerne MSD Animal Health und Ceva Santé Animale.

Ein weiterer Kritikpunkt der Organisationen ist der Vorwurf des Greenwashings gegenüber Isteka. Das Unternehmen behauptet, der Einsatz von PMSG führe zu einem kleineren ökologischen Fußabdruck in der Schweinehaltung, da weniger umrauschende gefüttert werden müssten. Diese Argumentation wird von den Verbänden als irreführend und unseriös abgelehnt. Sie argumentieren, dass die positiven Umweltaspekte nicht die ethischen Bedenken gegenüber der Gewinnung des Hormons aufwiegen können.

Die Forderung nach einem Verbot ist nicht neu. Bereits im Oktober 2021 hat das Europäische Parlament eine Resolution verabschiedet, die ein Ende dieser Praktiken anmahnt. Die deutschen Organisationen drängen nun die Bundesregierung, diese Resolution umzusetzen, indem sie den , die Produktion und den Einsatz von PMSG in Deutschland verbietet und sich für ähnliche Maßnahmen auf EU-Ebene einsetzt.