Am 22. April kam es in der Verbandsgemeinde Selters, Ortsteil Wölferlingen in Rheinland-Pfalz, zu einem dramatischen Zwischenfall, bei dem ein Wolf am helllichten Tag und in Anwesenheit des Schäfers eine Wanderschafherde attackierte. Der Vorfall, bei dem ein Lamm verletzt und ein weiteres Schaf schwer verwundet wurde, hat eine erneute Debatte über die Effektivität der gegenwärtigen Herdenschutzmaßnahmen ausgelöst.
Laut einem Bericht der Rheinzeitung konnte der Wolf trotz der Anwesenheit des Schäfers und seiner Hunde in die Herde eindringen und erheblichen Schaden anrichten. Der Förderverein der Deutschen Schafhaltung kritisiert die aktuellen Schutzmaßnahmen scharf. Der Vorfall in Wölferlingen zeige, dass selbst bei einer relativ geringen Anzahl von Wölfen in der Region der derzeitige Herdenschutz unzureichend sei.
Die Organisation betont, dass der Schutz der Weidetiere nicht nur eine Frage der finanziellen Entschädigung sei, sondern vielmehr um den Erhalt der Tiere und der kulturellen Landschaft gehe. „Es ist nicht akzeptabel, dass solche Angriffe weiterhin von der Landes- und Bundesregierung ohne Konsequenzen hingenommen werden“, so der Förderverein.
Zusätzlich zur Kritik an den unzureichenden Maßnahmen wird von Seiten der Jäger und Landwirte darauf hingewiesen, dass die derzeitigen Schutzvorkehrungen wie Zäune oft ineffektiv sind und zudem negative Auswirkungen auf die lokale Fauna haben können. Die Praxis, Schäfern „Aufpasser“ zur Seite zu stellen, wird ebenfalls als keine nachhaltige Lösung angesehen.
Angesichts der steigenden Frustration und der offensichtlichen Mängel der aktuellen Strategien fordert der Förderverein eine Überarbeitung der Schutzmaßnahmen. Ziel müsse es sein, zu bewährten und effektiven Methoden überzugehen, die den Schutz der Weidetiere sicherstellen und gleichzeitig unsere ländliche Kultur bewahren.