In Deutschland breiten sich zunehmend invasive Pflanzenarten aus, die nicht nur die heimische Flora bedrängen, sondern auch erhebliche Probleme für die Landwirtschaft darstellen. Zu den bekanntesten zählen der Riesenbärenklau, Staudenknöterich und das Drüsige Springkraut. Doch auch andere, weniger bekannte Neophyten wie die Samtpappel und der Weiße Stechapfel machen den Landwirten zu schaffen.
Die Samtpappel (Abutilon theophrasti), die sich vor allem in Mais- und Zuckerrübenfeldern ausbreitet, ist besonders in wärmeren Regionen ein Problem. Sie produziert eine hohe Anzahl an Samen, die bis zu 50 Jahre im Boden lebensfähig bleiben können. In den USA sind bereits Ernteverluste und Herbizidresistenzen dokumentiert. Um eine Ausbreitung zu verhindern, sind rasche Bekämpfungsmaßnahmen und strenge Feldhygiene essentiell.
Die Drüsenblättrige Kugeldistel (Echinops sphaerocephalus) stellt eine weitere Bedrohung dar, insbesondere in trockenen, warmen Lagen. Obwohl sie noch keine heimischen Arten gefährdet, könnte sie die Nutzung von Grünland beeinträchtigen. Das Julius-Kühn-Institut empfiehlt präventive Maßnahmen und den Einsatz zugelassener Herbizide.
Das Orientalische Zackenschötchen (Bunias orientalis) verdrängt höherwertige Gräser und erschwert die Heunutzung durch seine kräftigen Stängel. Es breitet sich besonders in wärmeren Regionen aus und erfordert gezielte Maßnahmen wie Ausstechen oder den Einsatz spezieller Herbizide.
Die invasive Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) ist bekannt für ihre schnelle Ausbreitung und Allelopathie, die andere Pflanzen chemisch bekämpft. Ihre Bekämpfung erfolgt durch regelmäßige Mahd, Ausreißen vor der Blüte oder Abdecken mit UV-undurchlässiger Folie.
Der Weiße Stechapfel (Datura stramonium) ist bereits weit verbreitet und verursacht durch sein starkes Samenpotenzial Ernteverluste. Die Kontrolle dieser Art erfordert sowohl chemische als auch integrierte Bekämpfungsverfahren.
Die Erdmandel (Cyperus esculentus), obwohl in Deutschland noch selten, stellt eine ernste Bedrohung in den USA dar, wo sie Ernteeinbußen in Mais, Gemüse und Soja verursacht. Ihre Bekämpfung gestaltet sich schwierig; die Prävention steht daher im Vordergrund.