In der Lausitz in Brandenburg wird der Grundstein für einen neuen Weltrekord gelegt: Der Bau des höchsten Windrads der Welt soll noch in diesem Jahr beginnen. Damit will Deutschland den Rekord von China, wo derzeit das höchste Windrad mit einer Höhe von 280 Metern steht, brechen. Die neue Anlage bei Schipkau im Tagebaugelände wird mit einer Gesamthöhe von 365 Metern geplant und soll fast so hoch wie der Berliner Fernsehturm sein.
Die Entwicklung dieser gigantischen Windkraftanlage wird von der Ingenieursfirma Gicon vorangetrieben. Der geplante Windhöhenturm zeichnet sich durch seine Lage aus, die in deutlich stärkeren und stetigeren Windströmungen liegt, als es bei herkömmlichen Anlagen der Fall ist. Diese Position ermöglicht es der Anlage, eine wesentlich höhere Energieeffizienz zu erzielen. Mit einem Rotordurchmesser, der den von Standardanlagen entspricht, wird der neue Turm mehr als den doppelten Energieertrag liefern.
Die hohe Effizienz des Turms zeigt sich in den erwarteten 50 % Volllaststunden – ein Wert, der die Leistung herkömmlicher Vier-Megawatt-Turbinen, die etwa 25 % Volllaststunden erreichen, weit übertrifft. Damit könnte der Superturm bis zu 4.000 Haushalte kontinuierlich mit Strom versorgen. Zusätzlich zu den neuen Türmen sind auf dem gleichen Gelände konventionelle Windkraftanlagen sowie Solaranlagen geplant, was den Energieertrag der Fläche nahezu verdreifacht.
Ein weiterer Vorteil dieses Projekts ist die Nutzung bestehender Windenergieflächen, was den Genehmigungsprozess vereinfacht und beschleunigt. Mit diesem ambitionierten Projekt unterstreicht Deutschland seine führende Rolle im Bereich der erneuerbaren Energien und setzt ein starkes Zeichen für die Nutzung fortschrittlicher Technologien in der Windkraft.