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Naturschutz in Landwirtschaft: Wissenschaftler fordern Integration

Wissenschaftler der Universitäten Göttingen und Hohenheim sowie des Centre for Ecological Research in Vácrátót, Ungarn, setzen sich in einem Meinungsartikel für die Integration von Naturschutzmaßnahmen in die Landwirtschaft ein. Sie argumentieren, dass dies essenziell sei, um die globale Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern.

Die Forscher betonen die Wichtigkeit von Schutzgebieten für die Artenvielfalt, weisen jedoch darauf hin, dass auch landwirtschaftlich genutzte Flächen eine bedeutende Rolle spielen. Insbesondere in Agrarlandschaften, wo kleine Felder und diverse Fruchtfolgen vorherrschen, könne eine solche Integration effektiv sein. Diese Landschaften ermöglichen die Ausbreitung von Tieren und zwischen genutzten und natürlichen Flächen, was die Wahrscheinlichkeit des lokalen Aussterbens signifikant verringern kann.

Die Autoren des Artikels möchten die bestehende Debatte zwischen den Konzepten „land sharing“ und „land sparing“ überwinden. „Land sharing“ bezeichnet die Integration von Naturschutzmaßnahmen direkt in die landwirtschaftliche Produktion, während „land sparing“ auf eine räumliche Trennung von intensiver landwirtschaftlicher Nutzung und Naturschutzgebieten abzielt. Die Wissenschaftler sprechen sich für das „land sharing“ aus, erkennen jedoch an, dass dies oft mit einer Reduzierung des Ertrags einhergeht.

Ein wesentliches Argument für „land sharing“ ist, dass landwirtschaftliche Flächen teilweise aus der Produktion genommen und speziell für Naturschutzmaßnahmen reserviert werden könnten. Dies führt zwar zu geringeren Erträgen, doch die positive Wirkung auf die könnte diesen Nachteil ausgleichen. Kritiker des „land sparing“ plädieren hingegen dafür, die landwirtschaftliche Produktion auf weniger Fläche zu intensivieren, um so Raum für ungestörte Naturflächen zu schaffen.

Die Wissenschaftler schlagen vor, biodiversitätsfördernde Maßnahmen so zu gestalten, dass sie die landwirtschaftlichen Erträge möglichst wenig beeinträchtigen. Eine Möglichkeit hierfür ist die Verkleinerung und Diversifizierung der Felder, was die Ökosystemleistungen wie Schädlingsbekämpfung und Bestäubung verbessern und gleichzeitig die kulturelle Vielfalt der Landschaft erhöhen kann.

Diese Vorschläge zielen darauf ab, eine nachhaltigere Landnutzung zu fördern, die sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bietet und somit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leistet.

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