Die Weizenpreise steigen sowohl international als auch in Deutschland und bieten deutschen Landwirten eine erfreuliche Einnahmesteigerung. An den Börsen zeigen sich deutliche Preisanstiege, die insbesondere durch schlechte Ernteprognosen in Russland getrieben werden.
Weizenpreise an der Börse
Die Weizenpreise an der Chicagoer Börse (CBoT) verzeichneten einen deutlichen Anstieg von Freitag (17. Mai) bis Montag (20. Mai). Der Preis stieg um 37,5 US-Cent pro Bushel und endete beim Juli-Kontrakt bei 688,75 US-Cent pro Bushel, was einem Plus von 5,8 % entspricht. Auch am Dienstag (21. Mai) stiegen die Preise weiter um 7 US-Cent pro Bushel.
An der Pariser Börse (Matif) stiegen die Weizenpreise übers Wochenende ebenfalls um 10 Euro pro Tonne. Der Preis kletterte von 246,75 auf 256,5 Euro pro Tonne, ein Anstieg von 4,2 %.
Gründe für den Preisanstieg
Ein Haupttreiber für den Preisanstieg sind die schlechten Ernteaussichten in Russland. Spätfröste und Ernteschäden haben dazu geführt, dass die russischen Agrarmarktanalysten des Unternehmens IKAR ihre Prognose für die Weizenernte um 2,5 Millionen Tonnen senken. Sie erwarten nun eine Ernte von nur noch 83,5 Millionen Tonnen Weizen. Auch die Exporte werden geringer ausfallen, statt der erwarteten 47 Millionen Tonnen wird Russland voraussichtlich nur noch 45 Millionen Tonnen Weizen exportieren.
Positive Auswirkungen für deutsche Landwirte
Von den steigenden Weizenpreisen profitieren auch die deutschen Landwirte. In der letzten Woche stiegen die Weizenpreise um bis zu 15,5 Euro pro Tonne im Vergleich zur Vorwoche. Für A-Weizen (13% RP, 230 Fz.) erhielten die Erzeuger nach Daten der AMI durchschnittlich 225,13 Euro pro Tonne. Brotweizen verzeichnete ein Plus von 11,66 Euro pro Tonne auf 197,04 Euro pro Tonne und Futterweizen stieg um 10,45 Euro auf 183,59 Euro pro Tonne.
Einfluss auf den Maismarkt
Die schlechten Ernteaussichten für Weizen haben auch Auswirkungen auf den Maismarkt. Die Weizenpreise ziehen den Maispreis mit nach oben. Der Juli-Mais legte an der CBoT übers Wochenende um 8 US-Cent pro Bushel zu und endete am 20. Mai bei 460,5 US-Cent pro Bushel.
Ausblick auf die Maisernte
Trotz der steigenden Maispreise könnte die laufende Maisaussaat in den USA den Preisanstieg begrenzen. Laut Berichten des USDA ist die Maisaussaat bereits zu 70 % abgeschlossen und liegt damit im 5-Jahres-Durchschnitt. Auch in Frankreich wird mehr Mais angebaut. Laut dem französischen Landwirtschaftsministerium agreste wird in diesem Jahr knapp 10 % mehr Mais angebaut. Sollte das Maisangebot weltweit steigen, könnte dies die Preise wieder dämpfen.
Die aktuellen Entwicklungen an den internationalen Börsen bieten deutschen Landwirten eine erfreuliche Einkommenssteigerung. Dennoch bleibt die Lage angespannt, und die weiteren Entwicklungen auf dem globalen Markt werden genau beobachtet. Die schlechte Ernteprognose in Russland hat deutliche Auswirkungen auf die Preise, und die kommenden Wochen werden zeigen, wie sich die Aussaat und Ernten in anderen Teilen der Welt entwickeln.