Im Saarland beginnt sich die Hochwasserlage langsam zu entspannen. Nachdem die Pegelstände der Saar und ihrer Nebenflüsse in der Nacht zu Mittwoch zurückgegangen sind, liegen die meisten Messpunkte wieder im grünen Bereich. Dennoch warnt der Meteorologe Dominik Jung vor weiteren Unwetterereignissen und schweren Schäden, die durch die aktuelle Wetterlage verursacht werden könnten.
Schäden durch Starkregen und Unwetter
Der Südwesten Deutschlands wurde in den letzten Tagen von Frost, Hagel und Starkregen heimgesucht, was zu erheblichen Schäden geführt hat. Viele Landwirte müssen ihre Äcker neu bearbeiten und einsäen. Der Gesamtschaden ist noch nicht bezifferbar. Marco Weber, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau (BWV), hat daher Kontakt mit Finanzministerin Doris Ahnen aufgenommen und um finanzielle Erleichterungen gebeten. Er fordert Maßnahmen wie die zinslose Stundung von Steuerzahlungen, einfache Anpassungen der Steuervorauszahlungen oder Bürgschaftsprogramme, um betriebliche Härten zu vermeiden. Betriebe, die ihre gesamte Ernte verloren haben, benötigen schnelle und unbürokratische Hilfe, um die laufenden Kosten decken zu können.
Meteorologe warnt vor weiterer Unwettergefahr
Dominik Jung, Meteorologe bei wetter.net, sieht die aktuelle Wetterlage weiterhin kritisch. Er prognostiziert für die kommenden zwei Wochen durchschnittlich 70 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Das Tiefdruckgebiet Katinka verharrt über Deutschland und sorgt für stagnierende Luftbewegung, wodurch Schauer und Gewitter kaum von ihrer Position weichen. Diese Wetterverhältnisse könnten anhalten und wiederholte Gewitter mit starkem Regen und Überschwemmungen zur Folge haben.
Wetterprognose für die kommenden Tage
Heute Vormittag wird von Ostbayern und Westsachsen bis nach Nordwestdeutschland lokal mit Schauern und Gewittern gerechnet. Es besteht die Gefahr von Starkregen mit bis zu 15 Litern pro Quadratmeter in einer Stunde oder bis zu 35 Litern pro Quadratmeter innerhalb von drei bis sechs Stunden. Im Laufe des Vormittags verlagern sich die Regenfälle Richtung Nordosten in den Bereich der Elbe, wobei weiterhin Starkregengefahr besteht.
Ab dem Mittag wird im Nordosten, von Schleswig-Holstein bis in die Niederlausitz hinein, wieder zunehmende Gewittertätigkeit erwartet. Es kann örtlich zu Starkregen zwischen 15 und 25 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit kommen, begleitet von Hagel und Windböen bis zu 60 km/h. Vereinzelt können Unwetter mit heftigem Starkregen zwischen 25 und 40 Litern pro Quadratmeter, größerem Hagel und stürmischen Böen bis zu 70 km/h auftreten.
In der Nacht zum Donnerstag werden sich die Gewitter und Starkregenfälle etwas nach Nordosten verlagern, bis zum Morgen einen Streifen von der Flensburger Förde bis zur Uckermark erreichend. Die Unwettergefahr nimmt dabei ab.
Dürre und Starkregen in Deutschland
Der Dürremonitor des Helmholtzinstituts zeigt, dass die Böden im Südwesten Deutschlands stark mit Wasser gesättigt sind, während im Osten nahezu Dürre herrscht. Die genaue Vorhersage, wo es zu Starkregenereignissen kommen wird, ist bei dieser Wetterlage schwierig.
Am Donnerstag wird im äußersten Nordosten weiterhin schauerartiger Niederschlag erwartet, der bis zum Abend zur Ostsee abzieht. Im restlichen Land bleibt es wechselnd bewölkt und häufig trocken. Im Süden und Südwesten können am Nachmittag Schauer und einzelne Gewitter auftreten. Die Höchstwerte liegen zwischen 18 und 24 Grad.
Wetterausblick für Freitag und Samstag
Am Freitag wird bei wechselnder Bewölkung im Süden und der Mitte Deutschlands gebietsweise mit Schauern und einzelnen Gewittern gerechnet. Im Norden und Nordosten bleibt es freundlicher und überwiegend trocken, mit Höchsttemperaturen zwischen 21 und 26 Grad. In der Nacht zum Samstag wird im Westen und Norden sowie in den Alpenregionen mit weiteren Schauern oder Gewittern gerechnet.
Am Samstag bleibt das Wetter wechselhaft mit wiederholten Schauern und teils kräftigen Gewittern im Norden und Süden. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 20 und 25 Grad, bei geschlossener Bewölkung kaum über 18 Grad. In der Nacht zum Sonntag lassen die Schauer allmählich nach, und auch im Norden lockert die Bewölkung auf. Die Temperaturen sinken auf 14 bis 8 Grad.