Die Unabhängige Erzeugergemeinschaft Hohenlohe-Franken (UEG) und der Verein zur Förderung der bäuerlichen Veredelungswirtschaft (VzF) haben sich entschieden, ab Juli gemeinsam zu agieren. Diese Kooperation wird durch die Gründung einer neuen Gesellschaft umgesetzt, die die Vermarktung von Schweinen, Rindern und Schafen übernimmt. Die Gesellschaft entsteht durch Geschäftsbesorgungsverträge, die UEG und VzF GmbH abschließen. Der traditionelle Viehhandel der beiden Organisationen wird eingestellt.
Ziele der Zusammenarbeit
Die Kooperation zielt darauf ab, die jeweiligen Stärken der Organisationen zu bündeln. Die UEG hat sich bisher auf den Lebensmitteleinzelhandel konzentriert, während der VzF führend in Digitalisierung und Produktbegleitung ist. Durch diese Zusammenarbeit sollen die Mitglieder Stabilität und Perspektiven erhalten. Die neue Gesellschaft soll als Vollsortimenter für Betriebe fungieren und alle Haltungsstufen betreuen können.
Vorteile für Landwirte
Die Landwirte sollen durch die Zusammenarbeit eine stabilere Vermarktung ihrer Produkte erfahren. Auch wenn sich im Tagesgeschäft wenig ändert, da Ansprechpartner und Standorte gleich bleiben, wird die Vermarktung effizienter und bietet mehr Möglichkeiten. Neue Anforderungen wie Tierwohl, Nachhaltigkeit, Lieferkettengesetz und CO2-Fußabdruck werden berücksichtigt.
Regionale Vermarktung und Vermeidung von langen Tiertransporten
Ein wichtiger Aspekt der neuen Gesellschaft ist die regionale Vermarktung der Tiere. Es wird keinen Austausch von Tieren zwischen Norden und Süden geben, um lange Transportwege zu vermeiden. Regionale Preisunterschiede werden berücksichtigt, um die besten Bedingungen für die Tierhalter zu schaffen.
Zukunftsperspektiven
In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird sich der Viehhandel weiter diversifizieren, mit verschiedenen Haltungsformen wie ITW, Haltungsform 3 und 4 oder Bio. Betriebe, die höhere Haltungsformen anstreben, müssen investieren und Sicherheiten schaffen. Dies wird auch von Banken gefordert. Solange die Landwirte von dem System profitieren, wird die heimische Fleischerzeugung an Wert gewinnen.
Durch diese strategische Partnerschaft erhoffen sich die UEG und der VzF eine verbesserte Verhandlungsposition in der Schlachtviehvermarktung und möglicherweise höhere Erlöse für die Landwirte.