Der Internationale Getreiderat (IGC) prognostiziert für das kommende Wirtschaftsjahr eine geringere Rapsernte in der EU-27 und in Russland. Laut den aktuellen Schätzungen wird die weltweite Rapserzeugung auf 88,1 Millionen Tonnen sinken, was einem Rückgang von rund 1,2 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz dieser Abnahme hat der IGC die Prognose um 300.000 Tonnen nach oben korrigiert, hauptsächlich aufgrund einer größeren erwarteten Rapsernte in Südasien.
In der EU-27 rechnet der IGC mit einer Ernte von 18,7 Millionen Tonnen, was 100.000 Tonnen weniger sind als im April prognostiziert und 1,1 Millionen Tonnen weniger als im Vorjahr. Die ungünstigen Vegetationsbedingungen, insbesondere die überdurchschnittlichen Niederschläge in den nördlichen Regionen der Union, sorgen für Bedenken hinsichtlich der Erträge. Trotz des insgesamt guten Zustands der Bestände könnten diese Witterungsbedingungen zu Ertragseinbußen führen.
Auch in Russland wird eine kleinere Rapsernte erwartet. Die aktuellen Schätzungen belaufen sich auf 4,2 Millionen Tonnen, was 200.000 Tonnen weniger sind als bisher angenommen und ebenfalls 200.000 Tonnen weniger als im Vorjahr. Die ungünstigen Bedingungen spiegeln sich somit in den Prognosen für beide Regionen wider.
In Kanada bleibt die Ernteprognose unverändert bei 18,1 Millionen Tonnen, was 200.000 Tonnen weniger als im Vorjahr sind. Die Aussaatarbeiten werden dort durch regionale Niederschläge verlangsamt, was ebenfalls Auswirkungen auf die Erträge haben könnte. In Australien hält der IGC an der April-Prognose von 6,1 Millionen Tonnen fest, was 400.000 Tonnen mehr als in der aktuellen Saison sind. Trotz trockener Witterung sind die Aussaatarbeiten in Westaustralien weit fortgeschritten, jedoch könnten fehlende Niederschläge die Erträge beeinträchtigen.
Für das Wirtschaftsjahr 2024/25 erwartet der IGC eine weltweite Versorgungslücke von 1,4 Millionen Tonnen. Der Verbrauch von 89,5 Millionen Tonnen übersteigt die globale Erzeugung von 88,1 Millionen Tonnen, was zu einem Rückgang der weltweiten Rapsvorräte um 19,4 % auf 5,7 Millionen Tonnen führen wird. Diese gesteigerte Nachfrage wird voraussichtlich auch einen Anstieg der weltweiten Rapsexporte um 6,5 % nach sich ziehen.
Mit Blick auf die kommenden Monate bleibt abzuwarten, wie sich die Witterungsbedingungen weiterentwickeln und welche Maßnahmen getroffen werden können, um die Ernteerträge zu stabilisieren und den Bedarf zu decken.