Am 11. Mai 2024 wurde der Landtechnikhersteller Lemken Opfer eines schweren Cyberangriffs, der die gesamte Unternehmensinfrastruktur weltweit beeinträchtigte. Nach etwa vier Wochen ist es dem Unternehmen nun gelungen, im Stammwerk in Alpen die ersten Maschinen wieder im Notbetrieb zu produzieren.
Anthony van der Ley, CEO der Lemken Gruppe, zeigte sich zuversichtlich: „Wir gehen davon aus, dass wir in spätestens vier Wochen wieder 100 % Prozessleistung zur Verfügung haben.“ Nach Angaben des Unternehmens handelte es sich bei den Tätern um eine internationale kriminelle Hackergruppe. Von Beginn an waren das Landeskriminalamt, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sowie externe IT-Security-Spezialisten in den Vorfall involviert, um den Schaden zu begrenzen und den Geschäftsbetrieb wieder aufzunehmen.
Trotz der erheblichen Störungen konnte die Kommunikation mit Geschäftspartnern während des gesamten Angriffszeitraums aufrechterhalten werden. Lemken ist nicht das erste Unternehmen in der Agrarbranche, das von einem solchen Angriff betroffen ist. Bereits im letzten Frühjahr erlitt AGCO einen ähnlichen Angriff, der die Produktion von Fendt in Marktoberdorf lahmlegte. Ende des letzten Jahres war auch Grimme Ziel einer Cyberattacke.
Die schnelle Reaktion und die enge Zusammenarbeit mit den Behörden und Sicherheitsexperten haben bei Lemken dazu beigetragen, den Betrieb so schnell wie möglich wieder aufzunehmen. Der Vorfall zeigt jedoch einmal mehr, wie anfällig Unternehmen in der heutigen digitalisierten Welt für Cyberangriffe sind und unterstreicht die Notwendigkeit, kontinuierlich in Cybersicherheit zu investieren.