Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben im Laufe des Tages erneut zugelegt und starten auch heute Morgen fest in den asiatisch geprägten Handel. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande aller Voraussicht nach leicht ansteigen.
Derzeit notieren die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 78,67 US-Dollar pro Barrel, während eine Tonne Gasöl zur Lieferung im Juni 711,00 Dollar kostet. Der Euro hat im Vergleich zum US-Dollar leicht zugelegt und wird heute Morgen zu Kursen von etwa 1,0878 US-Dollar gehandelt.
Nachdem die Ölfutures am Dienstag auf neue Mehrmonatstiefs gefallen waren, erholten sich die Preise gestern leicht, trotz eines gemeldeten Anstiegs der US-Ölbestände in der ersten Woche der US-Fahrsaison. Der Markt zeigte sich widerstandsfähig trotz des Aufbaus von US-Lagerbeständen. Händler fanden technische Gründe für Käufe, unterstützt durch die Hoffnung, dass die US-Notenbank möglicherweise schon im September eine Zinssenkung beschließen könnte.
Der ISM-Einkaufsmanagerindex aus dem US-Dienstleistungssektor zeigte für Mai ein starkes Wachstum, während der ADP-Arbeitsmarktbericht auf eine Abkühlung am US-Arbeitsmarkt hinwies. Die offiziellen Arbeitsmarktdaten werden am Freitag veröffentlicht. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist ein wichtiger Faktor für die Zinspolitik der Fed, die bei ihrer Sitzung nächste Woche voraussichtlich noch keine Zinssenkung beschließen wird.
Ein weiterer Preisrückgang wurde durch die Meldung verhindert, dass die Produktion von Forties-Rohöl am Nordsee-Ölfeld Buzzard unterbrochen ist, was zu Verzögerungen bei den geplanten Juni-Verladungen führen könnte. Nach regulären Wartungsarbeiten, die am 27. April begannen, wurde der Betrieb überraschend gestoppt. Laut dem Betreiber des Forties Pipeline-Systems, Ineos, wurde in der Woche zum 2. Juni überhaupt kein Forties-Rohöl mehr gefördert. Händler erwarten nun weitere Verzögerungen bei den Verladungen, was das Angebot beeinflussen könnte.
Saudi Aramco veröffentlichte gestern die Juli-Exportpreise für Rohöl. Während die Preise für Exporte nach Europa angehoben wurden, senkte das Unternehmen die Preise für Lieferungen nach Asien. Dies deutet auf nachlassende Gewinnmargen der asiatischen Raffineriebetreiber und schwächere Referenzpreise hin.