Die Türkei hat angekündigt, ihre Weizenimporte bis Oktober auszusetzen, um die eigenen Erzeuger vor günstigen Angeboten zu schützen. Diese Entscheidung hat zu spürbaren Verlusten bei den Weizenkursen an den Terminbörsen geführt. Besonders betroffen ist die Nachfrage nach russischem Weizen, die ebenfalls zurückgegangen ist.
Parallel dazu belasten die positiven Bestands- und Erntefortschritte in den USA die Weizenkurse weiter. Auch aus Spanien kommen erste positive Ergebnisse, was den dortigen Importbedarf verringern könnte. In Russland haben jüngste Niederschläge möglicherweise zu einer Verbesserung der Bestände geführt, wobei dies noch nicht abschließend bewertet werden kann. Es wird geschätzt, dass rund 800.000 Hektar Weizen neu ausgesät wurden.
In der Ukraine rechnet man weiterhin mit einer Getreideernte von 52,4 Millionen Tonnen. Das polnische Landwirtschaftsministerium erwartet eine Getreideernte in ähnlicher Größenordnung wie im Vorjahr, mit 35,8 Millionen Tonnen.
In Frankreich hat sich die Bewertung der Weizenbestände leicht verbessert. Allerdings liegt der Anteil der Flächen mit guter bis sehr guter Qualität mit 62% deutlich unter dem Vorjahreswert von 88%.
Am Kassamarkt richtet sich die Aufmerksamkeit nun verstärkt auf die neue Ernte und deren Qualitäten. Es wird erwartet, dass die Nachfrage ab September wieder steigen könnte, wenn die neuen Ernten auf den Markt kommen.