Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern erneut deutliche Gewinne verzeichnet und schlossen auf Tageshoch. Auch heute Morgen zeigen sie im asiatisch geprägten Handel eine feste Tendenz. Dies führt leider dazu, dass die Heizöl-Notierungen ebenfalls weiter steigen.
Die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ notieren aktuell bei 82,40 Dollar pro Barrel, während eine Tonne Gasöl zur Lieferung im Juni 755 Dollar kostet. Gleichzeitig verliert der Euro im Vergleich zum US-Dollar an Wert und wird derzeit um 1,0740 US-Dollar gehandelt.
Am Ölmarkt dominieren weiterhin die „Bullen“. Dies ist angesichts der preistreibenden Meldungen nicht überraschend. Die Unsicherheit bezüglich der Förderpolitik der OPEC+ ab Oktober und eine Marktanalyse von Goldman Sachs haben die Rohölpreise gestützt. Es wird erwartet, dass im dritten Quartal ein Angebotsdefizit von 1,3 Millionen Barrel pro Tag besteht.
Zusätzliche Unterstützung erhielten die Preise durch die jüngsten Berichte der OPEC und der Energy Information Administration (EIA), die die Nachfrageprognosen für Öl angehoben haben. Die US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) bestätigten zudem einen stärker als erwarteten Rückgang bei Rohöl und Benzin.
Am Devisenmarkt verliert der Euro gegenüber dem US-Dollar. Dies liegt an den Ergebnissen der Europawahlen und der Unsicherheit bezüglich der Neuwahlen in Frankreich. Die Marktteilnehmer warten gespannt auf die Sitzung der US-Notenbank, von der Hinweise auf eine mögliche Leitzinssenkung erwartet werden.
Die Heizölpreise auf dem deutschen Inlandsmarkt werden voraussichtlich weiter steigen. Aktuelle Berechnungen deuten auf einen Anstieg von einem halben bis einem Cent pro Liter hin. Trotz des Höchststands seit rund einem Monat liegen die Preise immer noch unter dem Durchschnittswert der letzten drei Jahre. Die Preisentwicklung bleibt angesichts der volatilen Marktlage jedoch schwer vorhersehbar.