Anzeige
 

Europawahl-Ergebnisse erschüttern Vertrauen in Berliner Politik

Die jüngsten Ergebnisse der Europawahl haben auch das politische Berlin stark erschüttert. Der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (), Franz-Josef Holzenkamp, äußerte sich besorgt über das Vertrauen der deutschen Wähler in die etablierten Parteien und die aktuelle Regierungskoalition. Bei einem Pressegespräch im Vorfeld des Raiffeisentages betonte er, dass das Vertrauen in die Arbeit der Ampel-Koalition deutlich gesunken sei. Holzenkamp stellte die Frage, was aus Stabilität, gesellschaftlichem Zusammenhalt und Regierungsfähigkeit werden soll, wenn die Politik auf ihrem aktuellen Kurs bleibt.

Holzenkamp kritisierte, dass die Ampelkoalition seit ihrem Amtsantritt 2021 keine ernsthafte Kultur der Zusammenarbeit gezeigt habe. Zudem würden die Vorleistungen der Wirtschaft zu wenig anerkannt. Ein besonders kritisches Beispiel sei das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz, bei dem die bestehenden wirtschaftlichen Lösungen ignoriert wurden. Dies habe dazu geführt, dass das Gesetz „gegen die Wand gefahren“ sei, da die möglichen Synergien ungenutzt blieben.

Mit Blick auf die Regierungsarbeit der Ampelkoalition fordert Holzenkamp einen Neustart. Es seien praxistaugliche Lösungen dringend notwendig. Der Agrarsektor werde zwar angehört, aber die Anliegen der Landwirte fänden letztlich keine Berücksichtigung in den politischen Rahmenbedingungen. Dies erkläre, warum die Ergebnisse oft nicht überzeugten.

Auch Bundeslandwirtschaftsminister () blieb nicht von Holzenkamps Kritik verschont. Zwar lobte Holzenkamp Özdemir als „Brückenbauer“ und hob das grundsätzlich gute Verhältnis zwischen den Verbänden und dem Minister hervor. Dennoch kritisierte er, dass andere Kräfte innerhalb der Regierung entgegenwirkten und wenig Fortschritt erzielt werde.

Die Aussagen Holzenkamps spiegeln die zunehmende Unzufriedenheit und das wachsende Misstrauen in die politische Führung wider. Die Ergebnisse der Europawahl zeigen, dass ein Umdenken in der politischen Kultur und mehr Zusammenarbeit mit der Wirtschaft erforderlich sind, um die Herausforderungen erfolgreich zu meistern.

Weitere Nachrichten aus der Politik

Biomassepaket: Branchenverbände kritisieren Gesetzentwurf

Die Diskussionen um das "Biomassepaket" im deutschen Bundestag dauern an. Während der ersten Lesung des Gesetzentwurfs, der von den Fraktionen der SPD...

AfD fordert nationale Agrarpolitik: GAP soll abgelöst werden

Im Zuge der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 plädiert die für eine Abkehr von der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union...

FDP möchte den „wissenschaftlichen Arm“ des Umweltschutzes abschlagen

Das Umweltbundesamt, oft als wissenschaftlicher Arm des staatlichen Umweltschutzes betrachtet, steht vor einer ungewissen Zukunft. Die , die einst bei der Gründung...

Weiterhin keine Einigung im Düngerecht: Neues Treffen im Januar angesetzt

Die Hoffnungen auf einen Durchbruch bei der Novellierung des Düngerechts wurden erneut enttäuscht. Ein für Dezember geplantes Treffen der informellen Arbeitsgruppe konnte...

Neuer Agrarminister in Sachsen: Georg-Ludwig von Breitenbuch

Nach seiner Vereidigung hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) die Zusammensetzung seines Kabinetts präsentiert. Die Verantwortung für den Bereich Landwirtschaft und Umwelt...