Der Dachverband der europäischen Getreide- und Ölsaatenhändler (COCERAL) prognostiziert für die diesjährige EU-Rapsernte einen Rückgang von knapp 5 % im Vergleich zum Vorjahr. In seiner Juni-Ausgabe hat COCERAL die EU-Rapsernte auf 19,13 Millionen Tonnen zurückgestuft, während das Ergebnis im Vorjahr noch knapp über 20 Millionen Tonnen lag. Grund für diesen Rückgang ist die witterungsbedingte Reduzierung der Anbaufläche von 6,2 Millionen Hektar im Vorjahr auf 5,85 Millionen Hektar in diesem Jahr. Die Ertragserwartungen liegen mit 32,7 Dezitonnen pro Hektar jedoch geringfügig über dem Vorjahr.
In Frankreich, dem größten Produktionsgebiet der EU, wird eine Rapsernte von 4,47 Millionen Tonnen erwartet, was einen Anstieg gegenüber den 4,33 Millionen Tonnen des Vorjahres bedeutet. Dieser Zuwachs resultiert trotz einer verringerten Anbaufläche aus höheren Ertragserwartungen von 33,4 Dezitonnen pro Hektar im Vergleich zu 32,2 Dezitonnen pro Hektar im Vorjahr.
Für Deutschland hingegen wird eine Rapsproduktion von 3,92 Millionen Tonnen prognostiziert, was einem Rückgang von 6,4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieser Rückgang ist auf eine reduzierte Anbaufläche bei unveränderten Hektarerträgen zurückzuführen.
In Polen wird die Rapserzeugung um 3,9 % auf etwa 3,6 Millionen Tonnen zurückgehen. Sowohl eine verringerte Anbaufläche als auch tendenziell niedrigere Erträge tragen zu diesem Ergebnis bei. Ein drastischer Einbruch der Rapsernte um 43 % ist in Rumänien zu verzeichnen, verursacht durch eine um mehr als 33 % reduzierte Anbaufläche und deutlich geringere Ertragserwartungen.
Auch in der Tschechei wurde die Anbaufläche um 5,4 % reduziert, während ein unveränderter Hektarertrag von 35 Dezitonnen pro Hektar erwartet wird, was zu einer Ernte von 1,22 Millionen Tonnen führt.
Die aktuellen Erzeugungsschätzungen von COCERAL zeigen, dass sich die Mehr- und Minderergebnisse in den verschiedenen Produktionsgebieten weitgehend ausgleichen. Vergleicht man diese Schätzungen mit den Verbrauchsschätzungen der EU-Kommission, ergibt sich für die EU-27 in der Saison 2024/25 ein erheblicher Importbedarf von rund 5,5 Millionen Tonnen.