Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) nimmt in der Landwirtschaft, insbesondere im Ackerbau, kontinuierlich zu. Aktuelle Forschungsprojekte verdeutlichen die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten dieser Technologie. Ein bemerkenswertes Beispiel ist eine von Forschern der Universität Bonn entwickelte Software, die das Wachstum von Ackerpflanzen simuliert. Diese Software verwendet Tausende von Drohnenfotos aus Feldexperimenten, um die zukünftige Entwicklung der Pflanzen zu visualisieren und Parameter wie Blattfläche oder Ertrag abzuschätzen.
Diese Technologie ermöglicht es Landwirten, verschiedene Entscheidungen virtuell durchzuspielen, um den optimalen Ertrag zu erzielen. Die Software ist zudem darauf ausgelegt, zu lernen, wie unterschiedliche Umweltfaktoren, wie plötzliche Kälteeinbrüche oder erhöhte Düngung, das Pflanzenwachstum beeinflussen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Pflanzenmischungen, die den Ertrag steigern können, da verschiedene Pflanzenarten in einem Mischanbau weniger Konkurrenz machen und sich gegenseitig ergänzen.
Ein weiteres bedeutendes Projekt wird an der Universität Osnabrück durchgeführt, wo eine KI trainiert wird, um Unkraut im Feld zu erkennen. Diese KI kann zehn verschiedene Pflanzenarten identifizieren und automatisch klassifizieren, was eine schnelle und effiziente Unkrautbekämpfung auf großen Flächen ermöglicht. Die erstellten digitalen Karten mit den erkannten Unkräutern werden an eine computergesteuerte Spritze für Pflanzenschutzmittel weitergeleitet.
Der Landmaschinenhersteller Amazone aus Hasbergen ist ebenfalls an diesem Projekt beteiligt und hat einen Prototypen für eine KI-gesteuerte Spritze entwickelt. Diese innovative Spritze kann jede Sprühdüse einzeln ansteuern, um gezielt Unkraut zu bekämpfen. Das Ziel ist, dass in Zukunft alles auf Knopfdruck funktioniert und die Landwirte durch die Unterstützung von KI ihre Erträge maximieren können.