Der Agrarkonzern Cargill setzt ein deutliches Zeichen in Richtung Zukunft der Nahrungsmittelproduktion. Gemeinsam mit einer Gruppe von Risikoanlegern investiert Cargill 17 Millionen Dollar in das Start-up-Unternehmen Memphis Meats aus San Francisco, Kalifornien. Ziel dieser Investition ist es, die Herstellung von Fleisch aus Zellkulturen so weit voranzutreiben, dass die Produktion im industriellen Maßstab zu konkurrenzfähigen Kosten möglich wird. Bereits bis 2021 soll das sogenannte „clean meat“ – auf Deutsch „sauberes Fleisch“ – für die Verbraucher erhältlich sein.
Labor-Fleisch zur Deckung des weltweiten Proteinbedarfs
Die Idee, Fleisch im Labor zu erzeugen, ist nicht neu. Verschiedene Gründer und Wissenschaftler arbeiten seit einigen Jahren daran, den steigenden Proteinbedarf der wachsenden Weltbevölkerung zu decken, ohne dass dafür Tiere gehalten und geschlachtet werden müssen. Bereits 2013 wurde der erste im Labor hergestellte Burger von niederländischen Forschern in London präsentiert – damals noch zu einem Kilopreis im Millionenbereich. Memphis Meats stellte im Februar 2016 seinen ersten kultivierten Fleischklops vor und im März dieses Jahres folgte das erste In-vitro-Geflügelfleisch.
Cargills Engagement in innovativer Eiweißproduktion
Neben prominenten Investoren wie Microsoft-Gründer Bill Gates und Richard Branson, Gründer der Fluggesellschaft Virgin, sticht besonders Cargills Beteiligung hervor. Der weltweit agierende Agrarhändler Cargill ist eine bedeutende Kraft in der traditionellen Lebensmittelproduktion und sein Engagement in Memphis Meats zeigt das wachsende Interesse großer Unternehmen an alternativen Proteinquellen.
Sonya McCullum Roberts, die Leiterin von Cargill Protein, erklärte dazu: „Unsere Investition in Memphis Meats ist ein interessanter Weg für Cargill, um das Potenzial dieses wachsenden Segments des Eiweißmarktes zu erkunden.“ Cargill plant, sowohl sein bestehendes Proteingeschäft weiterzuentwickeln als auch in innovative Formen der Eiweißproduktion zu investieren.