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Genomverändertes Reisfeld in Italien zerstört

In der Nähe der norditalienischen Stadt Pavia haben Unbekannte am Freitag Italiens ersten Freilandversuch mit genomveränderten Pflanzen sabotiert. Die Täter und ihre Motive sind derzeit unbekannt. Auf dem betroffenen kleinen Forschungsfeld der Mailand standen Reispflanzen, die durch moderne Züchtungsmethoden widerstandsfähiger gegen Krankheiten gemacht werden sollten.

Die Täter drangen durch den Zaun ein und zerstörten rund zwei Drittel der Pflanzen, indem sie diese ausrissen und abschnitten. „Sie haben die Pflanzen so sorgfältig abgeschnitten, dass der Versuch scheitern wird“, erklärte Prof. Vittoria Brambilla von der Universität Mailand gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Die Versuche müssen nun wiederholt werden.

Die Täter konnten nicht identifiziert werden, da sie die Überwachungskameras deaktivierten. Es hat sich bisher auch niemand zu der Tat bekannt.

Die Forscher hatten mithilfe der Genschere CRISPR/Cas gezielte Mutationen bei den Reispflanzen herbeigeführt, um Sorten zu entwickeln, die mit weniger Fungiziden auskommen. Der genomveränderte Rundkornreis „RIS8imo“ sollte besonders resistent gegen die Pilzkrankheit Reisbräune sein, die von dem Erreger Pyricularia oryzae verursacht wird und hohe Ertragseinbußen im Reisbau verursachen kann. Im Labor und im Gewächshaus hatten die Pflanzen bereits vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Die Feldversuche sollten nun klären, ob die Pilzresistenz auch unter Freilandbedingungen bestehen bleibt.

Diese Freilandversuche wurden erst durch eine kurzfristige Gesetzesänderung im letzten Jahr möglich. Angesichts wiederkehrender Dürren senkte die italienische vorübergehend die Hürden für Feldversuche mit genomveränderten Pflanzen. Die Regularien für klassische gentechnisch veränderte Organismen (GVO) bleiben in Italien weiterhin sehr streng. In Deutschland gibt es seit 2013 keine Freilandversuche mehr mit GVO, wie aus den Meldungen bei der Europäischen Kommission hervorgeht.

Der europäische Dachverband der , Euroseeds, verurteilte die Zerstörung des Versuchsfelds scharf. „Die Zerstörung dieses Feldversuchs ist ein inakzeptabler Akt“, sagte Garlich von Essen, Generalsekretär von Euroseeds. „Dies ist ein Angriff auf die Wissenschaft und ein enttäuschender Rückschlag für die Pflanzenforschung und Züchtergemeinschaft in Europa.“

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