Die erneuerbaren Energien stehen vor einem ernsthaften Problem, das durch niedrige Börsenstrompreise verursacht wird. Diese niedrigen Preise führen zu hohen Differenzkosten auf dem EEG-Konto, die sich auf fast 9 Milliarden Euro belaufen. Dies hat eine Debatte über die Notwendigkeit einer Reform des Strommarktdesigns entfacht, die der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) bereits seit 2021 fordert.
Ein Bericht der Bundesregierung zeigt, dass niedrige Strompreise an der Börse einen höheren Finanzierungsbedarf für die EEG-Vergütung zur Folge haben. Dieser Finanzierungsbedarf schwankt und erfordert eine kontinuierliche Überprüfung durch das Wirtschaftsministerium und die Übertragungsnetzbetreiber.
Das Energieministerium erklärt, dass die hohen Kosten des EEG-Kontos hauptsächlich auf ältere Anlagen zurückzuführen sind. Diese Anlagen sind weniger effizient und erhielten bei ihrer Inbetriebnahme eine höhere Förderung als heutige Anlagen. Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär, betont, dass die jüngste Ausbaudynamik der erneuerbaren Energien nicht für die steigenden Kosten verantwortlich sei.
Im Bundestag haben CDU und AfD Anträge eingereicht, um die Kosten der Energiewende zu senken. Die CDU/CSU hebt die Notwendigkeit einer kosteneffizienten Energiewende hervor, während die AfD Maßnahmen fordert, um hohe Importanteile synthetischer Energieträger zu vermeiden.
Der BEE weist darauf hin, dass der zusätzliche Finanzierungsbedarf auf dem EEG-Konto vorhersehbar war. Eine Reform des Strommarktdesigns sei notwendig, um die steigenden Kosten zu verhindern und die Energiewende finanziell abzusichern. Der BEE schlägt vor, die Reform auf drei Säulen zu stützen: die Umstellung auf eine Mengenförderung, Anreize für den Ausbau von Speichern und flexibel steuerbaren Verbrauchskapazitäten sowie eine bessere Nutzung der vorhandenen Netzinfrastrukturen.