Anzeige
 

Technologieoffenheit entscheidend für nachhaltige Landwirtschaft

Innovationen sind ein heißes Thema in der Landwirtschaft, besonders wenn es um Nachhaltigkeit und Produktivität geht. Doch in der Praxis haben neue Technologien oft Schwierigkeiten, sich durchzusetzen. Die Digitalisierung schreitet nur langsam voran und neue Züchtungstechnologien stoßen auf starken Widerstand, besonders wenn es um ihren Einsatz auf dem Feld geht.

Die Expertenkommission „Forschung und Innovation“ der Bundesregierung (EFI) betont, dass eine größere Offenheit für Technologie der Schlüssel zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft sein könnte. In einem gestern dem Ernährungsausschuss des Bundestages vorgestellten Gutachten betonen die Experten, dass digitale und intelligente Technologien, wie Präzisionslandwirtschaft und Smart Farming, erhebliche Potenziale bieten. Diese Technologien können durch präzisen Ressourceneinsatz und Automatisierung die Effizienz steigern, Kosten senken und die Nachhaltigkeit verbessern.

Allerdings stehen diesen Fortschritten in Deutschland mehrere Herausforderungen im Weg. Dazu gehören hohe Kosten, unzureichende digitale Infrastruktur und mangelnde Interoperabilität. Besonders im Bereich der Grünen Gentechnik weisen die Experten auf die Möglichkeiten hin, die genomische Techniken wie Genomeditierung bieten. Diese Techniken können präzise genetische Modifikationen ermöglichen und so die Erträge, die Klimaanpassung und die Biodiversität erheblich verbessern. Gleichzeitig betonen die Wissenschaftler, dass es eine Reform der regulatorischen Rahmenbedingungen und Maßnahmen zur Erhöhung der öffentlichen Akzeptanz dieser Züchtungsmethoden braucht.

Dr. Oliver Vogt, Berichterstatter der /CSU-Bundestagsfraktion für Digitale Landwirtschaft und Grüne Gentechnik, sieht dringenden Handlungsbedarf. Er fordert einheitliche Standards, Anreizprogramme und den vollständigen Breitbandausbau im ländlichen Raum. „Auch im Bereich der Grünen Gentechnik zeigen die Experten der Bundesregierung wieder einmal deutlich, dass es dringend zu einer Neubewertung dieser Methoden auf der europäischen Ebene kommen muss“, so Vogt. Er kritisiert die Bundesregierung und insbesondere Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir sowie Bundesumweltministerin Steffi Lemke dafür, dass sie den technologischen Fortschritt bei neuen Züchtungsmethoden wie CRISPR/Cas in Brüssel blockieren.

Die Zukunft der Landwirtschaft hängt stark davon ab, wie schnell und effektiv diese technologischen Innovationen angenommen und umgesetzt werden können. Nur durch eine verbesserte Akzeptanz und Anpassung der regulatorischen Rahmenbedingungen kann das volle Potenzial der Digitalisierung und der Grünen Gentechnik ausgeschöpft werden.

Weitere Nachrichten aus der Politik

Biomassepaket: Branchenverbände kritisieren Gesetzentwurf

Die Diskussionen um das "Biomassepaket" im deutschen Bundestag dauern an. Während der ersten Lesung des Gesetzentwurfs, der von den Fraktionen der ...

AfD fordert nationale Agrarpolitik: GAP soll abgelöst werden

Im Zuge der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 plädiert die für eine Abkehr von der Gemeinsamen Agrarpolitik () der Europäischen Union...

FDP möchte den „wissenschaftlichen Arm“ des Umweltschutzes abschlagen

Das Umweltbundesamt, oft als wissenschaftlicher Arm des staatlichen Umweltschutzes betrachtet, steht vor einer ungewissen Zukunft. Die , die einst bei der Gründung...

Weiterhin keine Einigung im Düngerecht: Neues Treffen im Januar angesetzt

Die Hoffnungen auf einen Durchbruch bei der Novellierung des Düngerechts wurden erneut enttäuscht. Ein für Dezember geplantes Treffen der informellen Arbeitsgruppe konnte...

Neuer Agrarminister in Sachsen: Georg-Ludwig von Breitenbuch

Nach seiner Vereidigung hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) die Zusammensetzung seines Kabinetts präsentiert. Die Verantwortung für den Bereich Landwirtschaft und Umwelt...