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Schweinepreise unter Druck – Markt neu geordnet

In der vergangenen Woche erlebten die Schweinepreise einen erheblichen Rückgang, wie aus einem Bericht der Interessengemeinschaft der Deutschlands (ISN) hervorgeht. Nach einer Phase der Stagnation reduzierte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch () den Zielwert um 10 Cent auf 2,1 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht. Dieser Schritt spiegelt den intensiven Preisdruck wider, dem die großen Schlachtbetriebe durch die schwache Nachfrage am Fleischmarkt ausgesetzt waren, erklärt die ISN. Faktoren wie unbeständiges Wetter und der Beginn der Sommerferien wirkten sich zusätzlich negativ auf den Fleischabsatz aus, ergänzt Robert Elmerhaus von . Selbst die Fußball-Europameisterschaft konnte nicht die erhofften positiven Effekte auf die Nachfrage erzielen.

Die Notwendigkeit einer Preisreduktion wurde deutlich, als am Freitag, den 5. Juli, an der ISN-Schlachtschweinebörse alle angebotenen Tiere zu einem neuen Durchschnittspreis von 2,17 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht verkauft werden konnten, im Gegensatz zur vorherigen Auktion am Dienstag, den 2. Juli, bei der kein Abnehmer gefunden wurde. Die Anpassung des Preises um 14 Cent gegenüber der Auktion vom 28. Juni führte zu einer verbesserten Kaufbereitschaft, eine Entwicklung, die laut ISN die neu geordneten Marktverhältnisse reflektiert.

Parallel dazu sinken nun auch die drastisch, da die Nachfrage der Mäster abnimmt und gleichzeitig das Angebot steigt. Die VEZG hat daraufhin den Ferkelpreis für die aktuelle Woche um 6 Euro pro Stück in der 200er-Gruppe (25 kg) gesenkt, was bereits die zweite Woche in Folge ist, in der die Erzeuger weniger für ihre Ferkel erhalten.

Normalerweise würden im Sommer die Schweinepreise ansteigen, bevor sie im Herbst typischerweise fallen. Doch dieses Jahr stellt sich die Situation anders dar, da die erwarteten Marktanreize ausbleiben und die bevorstehende Urlaubszeit wenig Hoffnung auf Besserung bietet. Die Schlachter setzen nun auf gutes Wetter, um den Absatz anzukurbeln. Elmerhaus kommentiert, dass bereits die schwierige Absatzsituation der letzten Wochen in den Verkaufspreisen berücksichtigt wurde und nun der Fleischvertrieb gefordert sei, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Für Mitte Juli wird besseres Wetter erwartet, das möglicherweise die Schweinepreise positiv beeinflussen könnte. „Durch die Preiskorrektur erhöht sich unsere Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den benachbarten EU-Ländern, was uns erlaubt, neue Aufträge zu platzieren“, erklärt Elmerhaus weiter.

In vielen Ländern Mitteleuropas stehen die Preise für Schlachtschweine derzeit unter Druck, während Südeuropa von der Ferienzeit profitiert. In der letzten Juniwoche wurden in Ländern wie Rumänien und Frankreich moderate Preissteigerungen verzeichnet, während in Dänemark und Deutschland die Preise nahezu stabil blieben. In Belgien, Tschechien und hingegen mussten Preisrückgänge hingenommen werden. Dennoch konnte sich der europäische Schweinepreis in der letzten Woche des Juni wieder stabilisieren, wie Daten der EU-Kommission zeigen. Im Durchschnitt wurden für Tiere der Handelsklasse E 221,36 Euro pro 100 Kilogramm Schlachtgewicht gezahlt, ein leichter Anstieg von 0,3 % gegenüber der Vorwoche, auch wenn das Niveau des Vorjahres um 10,5 % unterschritten wurde.

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