In Frankreich wird dieses Jahr eine deutlich geringere Weizenernte erwartet. Laut aktuellen Prognosen des Statistischen Dienstes des Pariser Landwirtschaftsministeriums (Agreste) vom 9. Juli soll die Ernte von Weichweizen voraussichtlich nur 29,65 Millionen Tonnen betragen, was einem Rückgang von 15,4% oder 5,42 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In den vergangenen 20 Jahren fiel die Weizenernte lediglich zweimal – in den Jahren 2016 und 2020 – unter die Marke von 30 Millionen Tonnen. Der Rückgang in diesem Jahr ist vor allem auf eine Reduktion der Anbaufläche um fast 11% sowie auf um 5% geringere Erträge zurückzuführen.
Auch die Wintergerstenernte fällt dieses Jahr schwächer aus als erwartet. Sie wird derzeit auf 8,02 Millionen Tonnen geschätzt, was unter den zuvor angenommenen 8,6 Millionen Tonnen liegt. Im Vergleich zum letzten Jahr, als fast 9,7 Millionen Tonnen geerntet wurden, wurde die Anbaufläche um 9% verringert. Im Gegenzug wurde der Anbau von Sommergerste um 29% ausgeweitet, was die Produktion auf etwa 3,27 Millionen Tonnen ansteigen lässt. Insgesamt wird mit einer Gerstenernte von 11,29 Millionen Tonnen gerechnet, was einem Rückgang von 1 Million Tonnen gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Die Prognosen für die Rapsproduktion wurden ebenfalls nach unten angepasst. Statt der zunächst erwarteten 4,2 Millionen Tonnen wird jetzt von einer Ernte von 3,94 Millionen Tonnen ausgegangen. Im Vorjahr wurden 4,27 Millionen Tonnen Raps geerntet. Trotz nur geringfügig reduzierter Anbaufläche im Vergleich zu 2023 wird ein durchschnittlicher Ertrag von weniger als 30 dt/ha erwartet, was 7% unter dem Niveau des Vorjahres liegt.
Die aktuellen Schätzungen von Agreste kamen für den Handel nicht überraschend, da die Aussichten auf eine schlechte Weizenernte bereits an der Pariser Warenterminbörse berücksichtigt wurden.