Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat die Notfallzulassung für das Fungizid Coprantol Duo, welches die Wirkstoffe Kupferoxychlorid und Kupferhydroxid enthält, erteilt. Diese Zulassung ist vom 11. Juli 2024 bis zum 7. November 2024 gültig und ermöglicht den Einsatz des Produktes für 120 Tage.
Neben Coprantol Duo sind auch andere kupferhaltige Produkte wie Funguran progress, Grifon SC und Yukon bereits ab dem 5. Juli bis zum 1. November zugelassen, während Recudo von 8. Juli bis zum 4. November genutzt werden darf. Für Coprantol Duo ist eine Gesamtmenge von 36.000 kg freigegeben, was für zwei Anwendungen auf insgesamt 10.000 Hektar ausreicht. Es gibt spezifische Anwendungsbeschränkungen, einschließlich der Nichtzielgebiete ohne Kode und der NT 620, die zur Regulierung des Einsatzes von Kupferprodukten dienen.
Kupfer wirkt als Kontaktmittel und wird nicht von den Pflanzen aufgenommen, sondern muss die Blätter bedecken, um effektiv gegen Pilzbefall zu schützen. Aufgrund der Resistenzproblematik wird empfohlen, ältere Fungizide mit den Wirkstoffen Difenoconazol und Tetraconazol nicht mehr als erste Behandlungsoption zu verwenden, um den Resistenzdruck auf verbleibende wirksame Produkte zu minimieren.
Die Landwirtschaftskammer NRW weist darauf hin, dass zur Vermeidung von Resistenzentwicklung die vorgeschriebenen Aufwandmengen bei Fungiziden eingehalten werden sollten. Eine Reduzierung der Menge könnte das Risiko beschleunigter Resistenzbildung erhöhen. Effektivere Einsparungen bei Pflanzenschutzmitteln lassen sich erzielen, indem Behandlungen nur dann durchgeführt werden, wenn sie unbedingt notwendig sind.