Die Ölpreise an den internationalen Märkten zeigten gestern eine leichte Schwäche, was heute zu einer möglichen Reduzierung der Heizölpreise führen könnte. Aktuelle Notierungen für die europäische Nordsee-Ölsorte „Brent“ für den September liegen bei 84,75 Dollar je Barrel. Im Vergleich dazu wird Gasöl für die August-Lieferung derzeit mit 761,00 Dollar pro Tonne bewertet. Der Wechselkurs des Euro zu US-Dollar befindet sich heute Morgen bei etwa 1,0888.
Nach einem Anstieg am Mittwoch befinden sich die Ölfutures heute früh wieder unter Druck, nahe den Tiefstwerten des Vortages. Einflussreiche Faktoren auf die Preisentwicklung sind unter anderem die Nachfragesituation in China, die Zinspolitik der USA und die Wertentwicklung des US-Dollars.
Der US-Dollar hat gestern aufgrund der Erwartung baldiger Zinssenkungen und positiver Arbeitsmarktdaten aus den USA an Stärke gewonnen. Dies führte zum zweiten Mal in Folge zu einem Anstieg des Dollar-Index. Ein stärkerer Dollar macht in dieser Währung notierte Kontrakte für internationale Investoren teurer, was die Ölpreise belastet.
Die Erwartungen an konkrete Wirtschaftsanreize, die während des „Dritten Plenums“ in China nicht erfüllt wurden, setzen die Ölbörsen ebenfalls unter Druck. Jüngste Wirtschaftsdaten zeigen ein Wachstum von nur 4,7 Prozent im zweiten Quartal, im Vergleich zu den erwarteten 5,1 Prozent. Diese Wachstumsschwäche der chinesischen Wirtschaft beeinflusst den Ölmarkt negativ, da man bisher von einer starken Nachfragesteigerung ausgegangen war.
Der Ölmarkt zeigt sich derzeit in einer engen Handelsspanne, bedingt durch Sorgen um die Nachfrage aus China. Diese werden noch verstärkt durch Waldbrände in Kanada und unerwartete Reduzierungen der Rohölvorräte laut aktuellen Berichten des Department of Energy (DOE).
Insgesamt betrachtet ist die Marktlage ausgeglichen mit einer Balance zwischen bullischen und bärischen Einflüssen. Der deutsche Inlandsmarkt zeigt sich stabil, weshalb die Heizölpreise heute nur geringfügige Änderungen erwarten lassen. Erste Berechnungen deuten auf einen möglichen Rückgang der Preise um bis zu einem halben Cent pro Liter hin.