Anzeige
 

Hessen ruft zur Impfung gegen Blauzungenkrankheit auf

Das hessische Landwirtschaftsministerium hat einen dringenden Aufruf an Schaf- und Rinderhalter gerichtet, ihre Tiere gegen den Serotyp 3 der Blauzungenkrankheit (BTV-3) impfen zu lassen. Dieser Appell folgt dem ersten nachgewiesenen Fall dieser Krankheit im Vogelsbergkreis Anfang Juli. Die Impfung bietet effektiven Schutz gegen schwere Krankheitsverläufe und mögliche Tierverluste.

Zuletzt wurden mehrere Ausbrüche der Blauzungenkrankheit in registriert, unter anderem in den Kreisen Hoxter und Soest, nahe der hessischen Grenze. Aufgrund dieser Nähe besteht die Befürchtung, dass es auch in zu weiteren Fällen kommen könnte. Ein zweiter Fall von BTV-3 wurde kürzlich bei einer Milchkuh im Kreis Kassel bestätigt, wie das Tierseucheninformationsystem (TSIS) berichtet.

Wichtig zu wissen ist, dass Verluste durch BTV-3 nicht von der Tierseuchenkasse entschädigt werden. Obwohl die Impfung gegen BTV-3 schon seit einigen Wochen verfügbar ist, war die Nachfrage bisher gering. Um die Impfbereitschaft zu steigern, bietet das Land Hessen in Kooperation mit der Hessischen Tierseuchenkasse einen Zuschuss von 2 Euro pro Impfdosis für Schafe und Ziegen und 3 Euro pro Impfdosis für Rinder an.

Für einen vollständigen Impfschutz benötigen Rinder zwei Impfungen im Abstand von etwa drei Wochen, während für Schafe und Ziegen eine einzige Impfung ausreicht. Der vollständige Impfschutz ist drei Wochen nach der letzten Impfung gegeben. In Hessen gibt es schätzungsweise 400.000 Rinder und 165.000 Schafe.

Landwirte, die ihre Tiere impfen lassen möchten, sollten sich an ihren Hoftierarzt wenden. Um die finanzielle Unterstützung zu erhalten, muss eine Einverständniserklärung, die sowohl vom als auch vom impfenden Tierarzt ausgefüllt wird, durch den Tierarzt im Webportal der Hessischen Tierseuchenkasse hochgeladen werden. Zudem ist die Impfung im HIT-System zu registrieren.

Die Blauzungenkrankheit, die vorwiegend Wiederkäuer betrifft, wird durch blutsaugende Stechmücken übertragen. Nachdem das Virus lange Zeit nicht in Deutschland nachgewiesen wurde, hat der kürzliche Ausbruch in mehreren Bundesländern dazu geführt, dass Deutschland seinen Status als seuchenfreies Land verloren hat, was den Transport von Wiederkäuern in seuchenfreie Regionen innerhalb der EU einschränkt.

Weitere Nachrichten

Zunahme bei Jungbullen und Kühen – weniger Kälber und Lämmer

In den ersten zehn Monaten des Jahres 2024 hat Deutschland eine leichte Zunahme bei der Schlachtung von Jungbullen und Kühen verzeichnet. Laut...

Einsatz von Harnstoff in der Rinderernährung: Möglichkeiten und Grenzen

zählt zu den nicht-proteinartigen Stickstoffverbindungen (NPN), die Wiederkäuer nutzen können, um daraus im Pansen Bakterieneiweiß zu synthetisieren. Dieses Eiweiß liefert dann...

Bayern führt Landtierarztquote zur Sicherung der tiermedizinischen Versorgung ein

Bayern ergreift Maßnahmen gegen den drohenden Mangel an Tierärzten in ländlichen Gebieten: Ab dem Wintersemester 2025/2026 wird an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München...

EU diskutiert strengere Regeln für Tiertransporte nach Vorfällen an Außengrenze

In der Europäischen Union sind Tiertransporte und die damit verbundenen Regelungen erneut in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. Dies geschieht als Reaktion...

700 US-Milchviehbetriebe betroffen: Rohmilch wird auf Vogelgrippe getestet

In den USA müssen zukünftig 700 Milchviehbetriebe ihre Rohmilch auf das testen lassen. Diese neue Regelung tritt ab dem 16. Dezember...