Zu Beginn erlebten die Ölpreise auf den internationalen Märkten gestern Verluste, konnten sich jedoch bis zum Abend erholen und verzeichnen heute aufgrund eines Vorfalls im Iran merkliche Steigerungen. Entsprechend beginnen auch die Heizölpreise in Deutschland mit einem Aufschlag.
Derzeit liegt der Preis für September-Kontrakte der Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 79,95 US-Dollar pro Barrel. Eine Tonne Gasöl für die Lieferung im August wird aktuell zu 731 US-Dollar gehandelt. Der Euro zeigt sich im Vergleich zum US-Dollar stabil und notiert weiterhin bei etwa 1,0825 US-Dollar.
Übereinstimmende Berichte aus den Medien bestätigen, dass in der vergangenen Nacht Ismail Hanija, der politische Führer der Hamas, in Teheran durch einen Marschflugkörper getötet wurde. Sowohl die Hamas als auch der Iran beschuldigen Israel dieser Tat. Zudem führte ein israelischer Luftangriff in Beirut zum Tod eines hochrangigen Kommandeurs der Hisbollah. Diese Vorfälle könnten den Nahost-Konflikt intensivieren, da mit Vergeltungsaktionen des Iran zu rechnen ist. Diese Spannungen beeinflussen auch die Aktienmärkte in Asien, wo die Ölpreise heute deutlich anziehen.
Auch die gestern nach Börsenschluss veröffentlichten Daten des American Petroleum Institute zeigen einen signifikanten Rückgang der Ölbestände in den USA, stärker als von Analysten erwartet. Die heute Morgen veröffentlichten Konjunkturdaten aus China entsprechen den Erwartungen, jedoch zeigen die Einkaufsmanagerindizes aus dem verarbeitenden Gewerbe und dem Dienstleistungssektor mit Werten von 49,4 und 50,2 keine starken Ergebnisse. Die Marktteilnehmer warten gespannt auf die heutigen DOE-Ölbestandsdaten und die Sitzung der US-Notenbank.
Am Devisenmarkt steht die Zinssitzung der US-Notenbank im Fokus. Eine Zinsänderung wird nicht erwartet, jedoch erhofft man sich Hinweise auf mögliche Anpassungen im September. Positive Wirtschaftsindikatoren wurden gestern aus Europa gemeldet, allerdings stieg der deutsche Verbraucherpreisindex unerwartet leicht von 2,2% auf 2,3%.
In Deutschland dürften die Heizölpreise heute leicht ansteigen, mit ersten Tendenzen, die ein Plus von etwa einem halben Cent pro Liter vorhersagen. Diese Entwicklung könnte sich im Tagesverlauf schnell ändern, abhängig von der Nachrichtenlage aus dem Nahen Osten. Wer sicher gehen möchte, sollte zu den derzeit sehr günstigen Konditionen bestellen. Die aktuellen Preise sind nicht nur niedriger als im Vorjahr, sondern liegen auch deutlich unter dem Durchschnitt der letzten 3, 12 und 36 Monate.