In Rumänien stehen Landwirte vor erheblichen Herausforderungen durch anhaltende Trockenperioden. Mangelnde Regenfälle und steigende Temperaturen haben dazu geführt, dass Weiden austrocknen und die Versorgung mit Viehfutter zunehmend schwieriger wird. Dies zwingt viele Rinderzüchter dazu, ihre Tiere vorzeitig zu verkaufen. Traian Gîrtan aus der südlichen Region Olt berichtet von drastischen Einschnitten in seinem Viehbestand, nachdem sich die Kosten für Futter innerhalb eines Jahres verdoppelt haben. Während er früher für einen Bullen zwischen 1.600 und 1.800 Euro erhielt, sind die Preise nun auf 800 bis 900 Euro gefallen. Diese Entwicklung ist landesweit zu beobachten und betrifft besonders stark die kleinen Betriebe.
Viele Bauern sind gezwungen, bereits verfügbares Winterfutter zu verwenden, da sonst die Gefahr besteht, dass ihnen bis zum Winter das Futter ausgeht. Diese Notlage könnte zu einem starken Anstieg der Fleischpreise führen, wobei Schaf- und Rindfleisch im nächsten Jahr möglicherweise doppelt so teuer sein könnten.
Die Situation in den südlichen Ackerbauregionen ist ebenso prekär, da die extreme Trockenheit den Boden in eine staubige Wüste verwandelt. Einige Initiativen versuchen, durch das Pflanzen von Akazienbäumen entgegenzuwirken. Diese Bäume kommen besser mit der Hitze und der Trockenheit zurecht, dank ihrer tiefen Wurzeln, die ihnen Zugang zu Wasser und Nährstoffen verschaffen und so zur Revitalisierung des Bodens beitragen können.
Die landwirtschaftliche Krise in Rumänien hat bereits zu einem alarmierenden Rückgang der Rinderbestände geführt: von ehemals 7 Millionen Kühen sind jetzt nur noch etwas mehr als eine Million übrig. Der anhaltende Trend ist besonders für kleinere landwirtschaftliche Betriebe eine existenzielle Bedrohung, die möglicherweise ihre Viehherden bis spätestens November auflösen müssen.