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Martin Häusling fordert mehr Budget für die GAP und kritisiert EU-Agrarkommissar

Martin Häusling, erneut ins Europaparlament gewählt, betrachtet es als immer herausfordernder, den EU-Agrarhaushalt zu verteidigen. Er ist der Meinung, dass der Haushalt der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) auch nach 2027 nicht gekürzt werden sollte. In einem Interview mit Agra-Europe äußerte er jedoch Bedenken, dass die vorrangige Verwendung des Budgets für Hektarprämien die Zustimmung anderer Politiker zur Aufstockung des GAP-Budgets erschwert. Häusling kritisiert auch die Europäische Volkspartei (EVP) für das Abschwächen der in einer Mini-Reform der GAP.

Er appelliert an die Mitgliedsstaaten, insbesondere an die Bundesregierung, sich für eine Erhöhung des gesamten EU-Haushalts einzusetzen. Gegenüber der FDP äußert er Kritik, da sie aus seiner Sicht zu sehr auf Sparsamkeit setzt. Er rät den , bei der nächsten Bundestagswahl sorgfältig zu überlegen, wem sie ihre Stimme geben. Zudem fordert er von der EU-Kommission, zügig neue Vorschläge zur Überarbeitung der GAP vorzulegen und rechnet mit einer etwa zweijährigen Verlängerung der aktuellen Regelungen.

Häusling hebt hervor, dass die Initiative zur nachhaltigen Nutzung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) von entscheidender Bedeutung ist und erwartet von der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, dass sie ihr Versprechen hält und einen neuen Vorschlag vorlegt. Er betont die Notwendigkeit realistischer Ziele und einer praktikablen Umsetzung, kritisiert jedoch die letzten Versuche als fehlerhaft, sowohl durch die Kommission als auch durch die Gegner, vor allem die EVP.

Er erklärt, dass das Mercosur-Handelsabkommen „tot“ sei, und sieht sowohl in Europa als auch unter den südamerikanischen Staaten wenig Spielraum für Fortschritte. Er schlägt vor, dass die Gespräche ähnlich wie das Abkommen mit neu gestartet werden sollten, bemängelt jedoch einen Mangel an Mut für einen solchen Schritt.

Abschließend beurteilt Häusling die Arbeit des scheidenden EU-Agrarkommissars Janusz Wojciechowski kritisch, indem er sagt, dass dieser kaum etwas bewirkt habe. Für die Zukunft wünscht er sich einen Kommissar, der sich für eine kleinbäuerliche, ökologisch orientierte Landwirtschaft einsetzt. Nach 15 Jahren als agrarpolitischer Sprecher plant Häusling, seine Arbeit fortzusetzen und sich möglicherweise stärker im Umweltausschuss zu engagieren.

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