In der Tiermedizin gibt es bedeutende Fortschritte bei der Entwicklung eines universellen Influenzaimpfstoffs, der auf die Bekämpfung verschiedener Influenza A-Subtypen in Schweinebeständen abzielt. Prof. Zuckermann von der Universität Illinois stellte auf dem IPVS-Tierärztekongress in Leipzig erste Ergebnisse dieser Forschungsarbeit vor. Die verschiedenen Influenza A-Subtypen, beispielsweise H1N1, werden nach ihren Genomsegmenten klassifiziert, wobei „H“ für Hämagglutinin und „N“ für Neuraminidase steht.
Die hohe Mutationsrate der Influenzaviren stellt eine große Herausforderung bei der Impfstoffentwicklung dar. Ein vielversprechender Ansatz ist die Entwicklung eines Vakzins, das auf dem Matrixprotein 2 basiert, welches in 98% aller Influenza A-Stämme in den USA präsent ist. Im Rahmen eines Impfversuchs wurden Schweine im Alter von fünf und neun Wochen zweimal geimpft. Nach der Immunisierung wurden die Tiere dem Influenza A-Virusstamm H3N2 ausgesetzt.
Die Resultate der Studie sind vielversprechend: Die geimpften Schweine zeigten eine starke Immunitätsreaktion. Während bei der ungeimpften Kontrollgruppe innerhalb von fünf Tagen nach der Infektion Lungenentzündungen festgestellt wurden, wiesen 89% der geimpften Tiere keine Lungenläsionen auf. Außerdem zeigten die Lungenspülproben der geimpften Schweine eine deutlich reduzierte Viruslast. Dieser Fortschritt könnte einen bedeutenden Einfluss auf die Gesundheit von Schweinebeständen und die Effizienz der landwirtschaftlichen Produktion haben.