Der Nationale Bauernverband Australiens (NFF) hat seine Mitglieder dazu aufgerufen, sich an einer für den 10. September geplanten Demonstration in Canberra zu beteiligen. Initiiert wurde die Kundgebung von der Kampagne „Keep the Sheep“, die sich für den Fortbestand des Lebendexports von Schafen stark macht. Doch laut NFF-Präsident David Jochinke geht es bei dem Protest um weit mehr als den Lebendexport allein. Es gehe darum, sich gegen eine politische Strömung zu stellen, die zunehmend landwirtschaftsfeindlich agiert und die Entscheidungsprozesse in Canberra beeinflusst.
Jochinke beklagt, dass viele der politischen Entscheidungen auf einer anti-landwirtschaftlichen Haltung beruhen und nicht auf sachlichen Grundlagen. „Eine laute Minderheit versucht, uns das Wort zu verbieten“, erklärt er. Er fordert die politischen Entscheidungsträger auf, mehr mit den Landwirten und weniger gegen sie zu arbeiten, da es oft so wirke, als würden sie nur mit den Gegnern der Landwirte kooperieren.
Die Demonstration wird dazu genutzt, zentrale Anliegen der Landwirte öffentlich zu machen. Dazu gehören Themen wie das Verbot des Schafexports per Schiff, die Abschaffung des Dieselrabatts, die Einführung neuer Steuern zur Finanzierung der Biosicherheit, die Abschaffung der Arbeitsregelung für Backpacker, staatliche Wasserrückkäufe, bürokratische Hürden bei der Emissionsberichterstattung und die Auswirkungen des Ausbaus erneuerbarer Energien.
Jochinke unterstreicht, dass die aktuellen landwirtschaftlichen Probleme oft von Gruppen vorangetrieben werden, die die realen Bedingungen und Herausforderungen der Landwirtschaft nicht verstehen. Der Schritt zur Kundgebung sei ungewöhnlich für den Verband, aber notwendig, um vor den bevorstehenden Wahlen ein deutliches Signal gegen die anti-landwirtschaftliche Politik zu setzen. Es sei eine Rückkehr zum gesunden Menschenverstand erforderlich, eine Politik, die auf den Erfahrungen der Landwirte basiert, um die Landwirtschaft zu stärken statt zu schwächen.