Der Maiszünsler macht sich zunehmend breit in deutschen Ackerlandschaften, begünstigt durch veränderte klimatische Verhältnisse, die ihm den Vorstoß in nördlichere Regionen erlauben. Um diesen Schädling effektiv zu bekämpfen, ist Vorbeugung entscheidend, und Landwirte sollten wachsam bleiben. Das Deutsche Maiskomitee (DMK) weist darauf hin, dass auch in Regionen, in denen bisher keine offensichtlichen Schäden durch die Larven festgestellt wurden, eine proaktive Handhabung der Maisstoppel und Erntereste wichtig ist. Durch das Zerkleinern der Stoppeln mittels Mulchen kann ebenfalls das Wachstum von Fusarium-Pilzen eingeschränkt werden.
Für eine effektive Stoppelverarbeitung sind aktive Geräte ideal, da sie eine gründliche Zerkleinerung ermöglichen und besonders für den pfluglosen Anbau geeignet sind. Bei Einsatz von passiven Geräten ist es notwendig, dass die Stoppeln durch nachträgliche Bodenbearbeitung sorgfältig eingearbeitet werden. Geräte, die sowohl Stoppelbearbeitung als auch Bodenbearbeitung vornehmen, erreichen nicht immer die gewünschte Zerkleinerungsqualität. Manchmal ist eine zusätzliche Bearbeitung oder eine gründliche Saatbettvorbereitung erforderlich.
Um die Überwinterungsmöglichkeiten des Maiszünslers zu minimieren, müssen die Stängel so stark beschädigt werden, dass kein Lebensraum für die Larven übrig bleibt. Die größte Herausforderung bei der Stoppelbearbeitung ist der Zugang zu niedergefahrenen Stoppeln nach der Ernte. Daher wird empfohlen, die Bearbeitung direkt an der Erntemaschine zu beginnen, bevor die Stoppeln von den Reifen überfahren werden. Verschiedene Hersteller von Landtechnik in Deutschland bieten mittlerweile spezielle Erntevorsätze an, die sowohl bei der Körner- als auch bei der Silomaisernte effektiv sind und bereits erfolgreich eingesetzt werden.
Das DMK appelliert an alle Maisanbauer, keine Maisstoppeln unbehandelt zu lassen und günstige Wetter- und Bodenbedingungen zu nutzen. Auf der Webseite des DMK befindet sich zudem der nützliche Körnermaisrechner „Umrechnung Feucht- in Trockenware“, der Landwirten kostenlos zur Verfügung steht und hilft, erntefrischen Körnermais in Trockenware umzurechnen. Zusätzliche wertvolle Informationen, wie beispielsweise eine Beispielkalkulation, die Erntefeuchte-Werte mit den Kosten verschiedener Trocknungsunternehmen verrechnet, sind ebenfalls verfügbar.
Für eine effiziente Nutzung des ökonomischen Potenzials von Körnermais ist es essenziell, die Produktionskosten zu senken. Da der Trocknungsprozess besonders kostenintensiv ist, empfiehlt sich eine möglichst späte Ernte, wobei der TM-Gehalt der Druschreife 65 % betragen sollte. Der Feuchtegehalt des eingelagerten Körnermaises sollte 15 % nicht überschreiten. Während des Trocknungsprozesses entsteht ein Substanzverlust, der durch den sogenannten Schwundfaktor in der Kalkulation berücksichtigt werden muss und zwischen Lieferanten und Abnehmern verhandelt wird. Der DMK-Körnermaisrechner unterstützt Landwirte dabei, die tatsächliche Menge der verkaufsfähigen Trockenware präzise zu ermitteln.