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Baywa AG: Abschreibungen und Verluste in Halbjahresergebnis

Die AG kämpft weiterhin mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten. Die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2024 zeigen zwar eine Stabilisierung, jedoch ohne sichtbare Wende: Das Halbjahresergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) gleicht lediglich das Defizit aus dem ersten Quartal aus und erreicht eine neutrale Marke von 0,0 Millionen Euro. Dies ist jedoch ein Rückgang um etwa 187 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Zusätzlich belastet eine Wertberichtigung von 222 Millionen Euro das Ergebnis durch unplanmäßige Abschreibungen, ausgelöst durch eine gefallene Marktkapitalisierung unter den Buchwert des Eigenkapitals. Die Führung betont, dass diese Abschreibungen die laufenden Sanierungsmaßnahmen und die Umsetzung des Restrukturierungsplans nicht negativ beeinflussen.

Das EBIT reflektiert noch nicht die hohen Zinsen, die aufgrund der erheblichen Schuldenlast gezahlt werden müssen; 2023 summierten sich diese auf 342 Millionen Euro. Besonders kritisch ist das Segment der Regenerativen Energien, in dem ein Großteil des Rückgangs des operativen Ergebnisses und der Wertberichtigungen zu verzeichnen ist. Der Umsatz in diesem Bereich sank von 3,0 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,8 Milliarden Euro, während das EBIT mit minus 102,8 Millionen Euro deutlich negativ ausfiel. Die Wertminderung belief sich auf insgesamt 171,5 Millionen Euro, hauptsächlich bedingt durch Abschreibungen auf Wind- und .

Zur Stabilisierung hat die Baywa AG mehrere Maßnahmen eingeleitet, darunter die Ernennung eines Restrukturierungsmanagers und die Durchführung eines Sanierungsgutachtens. Für das vierte Quartal 2024 erhofft sich das Unternehmen eine Belebung im Geschäft mit Solar-, Wind- und Batteriespeicherprojekten. Der internationale Agrarhandel der Cefetra Group zeigte eine solide Entwicklung, trotz eines Rückgangs im Vergleich zum starken Vorjahr, mit einem Umsatz von 2,4 Milliarden Euro und einem EBIT von 25,6 Millionen Euro.

Im Bereich Agrar wurden bis Ende Juni höhere Mengen an Agrarerzeugnissen sowie Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln verkauft, obwohl die Preise sanken, was zu einem EBIT von 28,5 Millionen Euro führte, im Vergleich zu 39,8 Millionen Euro im Vorjahr. Das Techniksegment verzeichnete ein robustes Ergebnis mit einem Umsatz von 1,3 Milliarden Euro und einem EBIT von 63,0 Millionen Euro, profitierend vom frühen Saisonstart in der Landwirtschaft durch den Verkauf von Neu- und Gebrauchtmaschinen sowie dem Service- und Ersatzteilgeschäft.

Das Segment Global Produce, welches den Apfelanbau und -handel in und aus Neuseeland umfasst, erholte sich mit höheren nationalen und internationalen Apfelpreisen und einer Versicherungsleistung für Sturmschäden in Neuseeland. Das EBIT stieg auf 5,7 Millionen Euro, eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr mit minus 2,1 Millionen Euro. Trotzdem bleibt das Bau-Segment schwach, beeinträchtigt durch die flauen Baukonjunktur und geringe Investitionen in neue Wohnprojekte, was zu einem negativen EBIT von minus 0,7 Millionen Euro führte.

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