Anzeige
 

Studie zu Artikel 148 GMO: Kritik von Agrarökonomen und Erzeugerverbänden

In Deutschland wird aktuell intensiv über die Zukunft der Milchwirtschaft und speziell über die Umsetzung des Artikels 148 der Gemeinsamen Marktordnung () diskutiert. Dieser Artikel könnte tiefgreifende Änderungen für die mit sich bringen, indem er deren Stellung in der Wertschöpfungskette verbessern soll. Die Debatte gewinnt an Brisanz durch einen neuen Gesetzesentwurf des Bundeslandwirtschaftsministeriums, der jedoch bei vielen Beteiligten auf Widerspruch stößt.

Das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (Kulap), das die Milchproduktion in Bayern unterstützt, könnte durch die geplanten Änderungen beeinträchtigt werden. Die Bundesregierung schlägt vor, die Biomasse nicht mehr als erneuerbare Energie zu klassifizieren, was weitreichende Folgen für die Landwirte haben könnte. Diese Neuregelung würde zu einem Wegfall von Steuervergünstigungen führen, die laut EU-Recht erlaubt sind. Das Kulturlandschaftsprogramm unterstützt Bauern dabei, nachhaltige und umweltschonende Praktiken zu fördern, indem es unter anderem für den Erhalt von Humus und die Förderung biologischer Vielfalt bezuschusst wird.

In einer aktuellen , die von Prof. Holger Thiele und Prof. Torben Tiedemann durchgeführt wurde, wird jedoch argumentiert, dass die Implementierung des Artikels 148 GMO keine Stärkung für die Erzeuger bedeuten würde, sondern erhebliche Kosten verursachen könnte. Die Studie schätzt, dass die Kosten je nach Szenario mehr als 100 Millionen Euro betragen könnten. Diese Kosten müssten letztlich von der gesamten Wertschöpfungskette getragen werden.

Die Einschätzung der Wissenschaftler stieß auf Kritik von verschiedenen landwirtschaftlichen Verbänden, darunter der Bund Deutscher Milcherzeuger (BDM) und die Freien Bauern. Sie fordern, dass die Maßnahme wieder eingeführt wird, um die Milcherzeuger zu stärken und die Klimawirksamkeit zu erhalten. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) sowie die /CSU-Bundestagsfraktion lehnen die Pläne des BMEL jedoch ab. Sie argumentieren, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen die Wertschöpfungskette der schwächen würden und betonen die Notwendigkeit von Marktrealismus und Transparenz.