In Frankreich formieren sich erneut Proteste der Landwirte. Die „Organisation der jungen Landwirte“ (JA) hat angekündigt, ab Mitte November landesweite Demonstrationen zu intensivieren. Grund für die Unruhe gibt vor allem die Diskussion um das Mercosur-Handelsabkommen. Die Landwirte befürchten, dass dieses ihre Wettbewerbsfähigkeit gefährden könnte. Diese Sorge hat laut der JA das Maß voll gemacht.
Zusammen mit dem nationalen Bauernverband FNSEA und weiteren Organisationen hatten die JA bereits zuvor die französische Regierung aufgefordert, die Gespräche über das Mercosur-Abkommen einzustellen. Ebenfalls im Zentrum der Proteste steht der diskutierte Entschädigungsfonds für Landwirte. Der Präsident der FNSEA, Arnaud Rousseau, verlangt staatlich garantierte, zinsgünstige Kredite zur Unterstützung der Bauern und fordert, dass auch Betriebe, die vom Blauzungenvirus Serotyp 8 betroffen sind, aus dem Notfonds unterstützt werden.
In den letzten Wochen kam es bereits zu mehreren Protestaktionen von Bauernverbänden im ganzen Land. Zu den spektakuläreren Aktionen gehörte das Ablegen von Heuballen vor öffentlichen Gebäuden. Im Département Bas-Rhin kritisierten lokale Vertreter von FNSEA und JA die verzögerte Auszahlung von Subventionen aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Das Landwirtschaftsministerium in Paris hat bisher etwa 4,3 Milliarden Euro angewiesen, jedoch warten noch immer 7% der Antragsteller auf ihre Zahlungen.
Diese Situation verstärkt den Druck auf die französische Regierung, angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um die finanzielle und betriebliche Stabilität der Landwirte zu sichern und ihre Bedenken hinsichtlich internationaler Handelsabkommen ernst zu nehmen.
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