Journalisten spielen eine zentrale Rolle in der Formung der öffentlichen Meinung über die Landwirtschaft. Eine Untersuchung der Technischen Universität Dortmund legt offen, dass viele Medienvertreter politisch den Grünen verbunden sind.
Die Landwirtschaftsberichterstattung in den Medien stößt oft auf Kritik von Seiten der Bauern, die eine tendenziell negative Darstellung ihrer Branche beklagen. Diese Kritik richtet sich insbesondere darauf, dass die Schwierigkeiten übermäßig betont und positive Beiträge der Landwirte zu selten erwähnt werden.
Die Ursachen für diese Diskrepanz zwischen landwirtschaftlicher Realität und medialer Darstellung sind vielschichtig. Ergebnisse der erwähnten Umfrage zeigen, dass die politischen Präferenzen der Journalisten hierbei eine Rolle spielen könnten.
In der Studie „Journalismus und Demokratie“ wurden 525 Medienschaffende befragt, wovon 40 % bei öffentlich-rechtlichen und 61 % bei privaten Medien arbeiten. Von den Teilnehmern identifizierten sich 41 % mit den Grünen, während andere Parteien deutlich weniger Zuspruch erhielten.
Auffällig ist, dass die Unterstützung für die Grünen unter Journalisten fast viermal höher ist als in der allgemeinen Bevölkerung. Dies könnte auf die soziale und akademische Herkunft der Journalisten zurückzuführen sein, die oft aus städtischen, akademischen Mittelschichtmilieus stammen und somit eine andere Weltansicht haben könnten.
Die intensive Beschäftigung mit Umwelt- und Klimathemen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in der politischen Orientierung der Medienleute. Dies, zusammen mit einer gewissen Berufsethik, die sich aus der Ausbildung und beruflichen Sozialisation speist, führt dazu, dass viele Journalisten eine Nähe zu den Werten der Grünen entwickeln.
Die Ausrichtung eines Mediums wird nicht nur durch die individuellen Ansichten seiner Journalisten, sondern auch durch die redaktionelle Linie bestimmt. Diese wird häufig von der Führungsebene vorgegeben, was sich direkt auf die Themenwahl und Berichterstattung auswirkt.