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Geflügelmarkt boomt, Schweinefleisch verliert: Prognose bis 2035

Die Vorlieben der Verbraucher in Deutschland und Europa zeigen eine deutliche Verschiebung: Während der Konsum von Geflügelfleisch stetig zunimmt, verliert Schweinefleisch kontinuierlich an Beliebtheit. Der Markt für Geflügelfleisch hat sich nach den Produktionseinbußen in den Jahren 2021 und 2022 wieder gefangen und befindet sich auf einem Wachstumspfad. Für das Jahr 2023 wird ein Anstieg der Bruttoeigenerzeugung um 2,4% auf 13,4 Millionen Tonnen verzeichnet, und die Prognosen für 2024 deuten auf ein weiteres Wachstum von fast 2% hin.

Diese Entwicklung ist eng mit dem steigenden Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügelfleisch in der EU-27 verbunden, der im Jahr 2023 auf über 24 Kilogramm kletterte, ein Zuwachs von 0,7 Kilogramm. Die EU-Kommission erwartet sogar einen weiteren Anstieg auf mehr als 25 Kilogramm im Jahr 2024. Da die Produktion langsamer wächst als die Nachfrage, steigen auch die Importe, während der Selbstversorgungsgrad relativ stabil bei etwa 108% bleibt.

Langfristig sehen die Marktanalysten der EU-Kommission auch weiterhin eine positive Entwicklung, mit einer leicht steigenden Nachfrage bis ins Jahr 2035. Auch in Deutschland zeigt sich ein freundlicher Trend beim Geflügelkonsum. Die privaten Haushaltseinkäufe lagen in den ersten fünf Monaten des Jahres um 8% über dem Niveau des Vorjahres. Der Pro-Kopf-Verbrauch ist auf knapp 20 Kilogramm angestiegen, wobei Hühnerfleisch mit 14,5 Kilogramm den Löwenanteil ausmacht. Hinzu kommen 4,6 Kilogramm Pute, 0,5 Kilogramm Ente und 0,2 Kilogramm Gans.

Die steigende Nachfrage nach Geflügelfleisch konnte 2023 nur zur Hälfte durch eine höhere Eigenproduktion gedeckt werden, was zu einem Rückgang des Selbstversorgungsgrads um 3,8 Prozentpunkte auf 102% führte. Im Vergleich zu anderen Fleischsorten stellt Geflügelfleisch in Deutschland eine Ausnahme dar, denn es macht mittlerweile rund 28% des gesamten Fleischverbrauchs aus, was einem Anstieg von 10 Prozentpunkten in den letzten fünf Jahren entspricht.

Schweinefleisch hingegen, das traditionell als wichtigste Fleischart gilt, deckt mit 34,6 Kilogramm pro Kopf nur noch knapp die Hälfte des Gesamtverbrauchs ab. Auch bei den gibt es Veränderungen. Laut einer von Greenpeace dominiert Geflügelfleisch aus der Haltungsform 2 mit etwa 85% den Markt, während höhere Haltungsformen wie HF3 und HF4 jeweils 10% bzw. 5% ausmachen und im Vergleich zum Vorjahr zugenommen haben. Der Anteil der Biohaltung hat sich 2023 nach einem Rückgang in den Vorjahren wieder leicht erholt.

Auch der Eiermarkt zeigt positive Aussichten. Die Prognose für die EU-27 sieht bis 2035 einen Anstieg des Pro-Kopf-Verbrauchs auf 14,3 Kilogramm vor. In Deutschland hat sich die Nachfrage nach Konsumeiern im Jahr 2023 wieder belebt, und der Pro-Kopf-Verbrauch ist um sechs Eier auf 236 Stück gestiegen. Der Anteil der Legehennen mit Auslauf erhöhte sich von 35% auf knapp 36%.

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