Anzeige
 

Rapspreise auf Rekordhoch: Knappheit prägt den Markt

Zu Beginn des Novembers verzeichnet der Rapsmarkt mit 525 Euro pro Tonne den höchsten Preisstand seit zwei Jahren. Dieser Preisanstieg lässt sich durch mehrere Faktoren erklären, unter anderem durch eine deutlich kleinere in der Europäischen Union. Die Versorgungssituation ist angespannt, da auch aus der Ukraine weniger Raps erwartet wird als in der letzten Saison.

Die Europäische Kommission hat die diesjährige Rapsernte in der EU auf lediglich 17,15 Millionen Tonnen geschätzt. Das bedeutet einen Rückgang von 13 Prozent oder 2,6 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr. Die Analysten von Strategie Grains haben ihre Schätzungen sogar noch weiter nach unten korrigiert und erwarten nun eine Ernte von nur 16,7 Millionen Tonnen, was einem Minus von über 16,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Korrekturen betreffen auch Deutschland, wo geringere Produktion und gestiegene Nachfrage zu einem zunehmenden Defizit im EU-Rapsmarkt führen.

Trotz erhöhter Importe aus , die durch attraktive Verarbeitungsmargen angeregt wurden, bleibt die Marktlage angespannt. Ebenso pessimistisch bewertet Strategie Grains die Sonnenblumenernte in der EU, die 2024 voraussichtlich nur 8,9 Millionen Tonnen erreichen wird, 400.000 Tonnen weniger als noch vor einem Monat prognostiziert und deutlich unter den 9,8 Millionen Tonnen des Vorjahres. In Bulgarien und Rumänien werden besonders niedrige Erträge erwartet, die niedrigsten seit 15 Jahren. In Frankreich könnte eine verzögerte Entwicklung der zu einer verspäteten Ernte und somit zu einem erhöhten Risiko schlechter Wetterbedingungen führen.

Der Anstieg der Rapspreise hat auch die Importe in die EU angetrieben. In der aktuellen Saison wurden etwa 1,75 Millionen Tonnen Raps eingeführt, was einem Anstieg von 5 Prozent gegenüber der vorherigen Saison entspricht. Hauptlieferant war die Ukraine mit 1,27 Millionen Tonnen, gefolgt von Australien mit 351.000 Tonnen. Auch der von Sonnenblumensaat hat sich um 50 Prozent erhöht, wobei die Hälfte der Lieferungen aus Moldawien stammt.

Die Aussichten für die nächste Anbausaison sind trotz der aktuellen Herausforderungen positiv. Es wird erwartet, dass die Rapsanbaufläche um 4 Prozent steigen wird, während die Anbauflächen für Sonnenblumen und Sojabohnen stabil bleiben sollen.

Weitere Agrarmarkt-Nachrichten

Europäische Kommission korrigiert Weizenproduktionsschätzung für die EU nach unten

Die Europäische Kommission hat ihre Prognose für die Weizenproduktion in der EU für das Wirtschaftsjahr 2024/25 erneut nach unten korrigiert. Wurde im...

Rinderpreise vor Weihnachten auf höchstem Niveau seit Mai 2022

Kurz vor Weihnachten verzeichnen die Rinderpreise in Deutschland und ganz Europa einen deutlichen Anstieg, bedingt durch das begrenzte Angebot. Diese Entwicklung bringt...

Getreidepreise unter Druck: Russlands Ernte schwächelt

In den letzten Tagen vor den Weihnachtsfeiertagen zeigten sich die Getreidepreise schwach, wobei insbesondere die Rapspreise signifikant nachgaben. Diese Entwicklung wurde größtenteils...

Dynamik auf den globalen Agrarmärkten

Die in den USA zeigten sich erneut rückläufig, während der Weizenmarkt in Paris am Mittwoch einen leichten Anstieg verzeichnete. Der Frontmonat...

Milchpreise auf Rekordhoch: Biomilch-Abstand schrumpft weiter

Seit Oktober 2024 überschreiten die Milchpreise in Deutschland die Marke von 50 Cent pro Kilogramm und es wird erwartet, dass diese bis...