Die Internationale Zuckerorganisation (ISO) hat ihre Prognose für die globale Zuckererzeugung und den Verbrauch im Wirtschaftsjahr 2024/25 veröffentlicht, und diese zeigt eine spürbare Verringerung. Die weltweite Jahresproduktion wird auf rund 179 Millionen Tonnen geschätzt, während der Konsum bei etwa 183 Millionen Tonnen liegen dürfte. Dieses Defizit von 3,6 Millionen Tonnen soll durch den Abbau der Vorräte ausgeglichen werden, die jedoch unter dem Niveau des Vorjahres bleiben werden.
Nach Angaben der ISO wird die globale Zuckerproduktion 2024/25 voraussichtlich unter der des Vorjahres liegen, was zu einer weiteren Reduzierung der Vorräte führen wird. Der Rückgang wird vor allem durch Einbrüche in den beiden wichtigsten Erzeugerländern verursacht: In Brasilien wird ein Rückgang von 9 % erwartet, in Indien eine Abnahme von 8 %. Brasilien wird voraussichtlich seine Zuckerexporte reduzieren, während Indien bereits einen vollständigen Exportstopp verhängt hat. Insgesamt schätzt die ISO, dass die weltweit verfügbaren Exportmengen um etwa 6 % sinken werden. Im Gegensatz dazu wird in Thailand und in der EU-27 eine etwas größere Ernte erwartet.
Für die EU-27 schätzt die EU-Kommission die Zuckerproduktion auf 16,6 Millionen Tonnen und den Verbrauch auf etwa 14,2 Millionen Tonnen. Der Handel mit Drittländern wird voraussichtlich rund 2 Millionen Tonnen auf der Importseite und 4,25 Millionen Tonnen auf der Exportseite erreichen. Die Vorräte der EU sollen nach einer Phase der Reduktion wieder auf das Niveau von vor zwei Jahren ansteigen.
Die deutsche Zuckerernte wird laut Prognose im Wirtschaftsjahr 2024/25 überdurchschnittlich gut ausfallen. Erwartet wird eine Produktion von 4,77 Millionen Tonnen Weißzucker, was den Fünfjahresdurchschnitt übertrifft. Diese Steigerung ergibt sich aus einer leichten Zunahme der Anbaufläche und höheren Erträgen pro Hektar. Die Zuckergehalte liegen witterungsbedingt allerdings nur im unteren Durchschnittsbereich. Der Inlandsabsatz wird auf etwa 3 Millionen Tonnen geschätzt, während die ISO eine deutlich höhere Gesamtproduktion für Deutschland im Vergleich zum Vorjahr erwartet.