Die internationalen Rohstoffmärkte verzeichneten gestern zunächst einen Anstieg der Ölpreise, bevor diese im Verlauf des Abends erneut nachließen. Dies führte dazu, dass die Ölfutures im asiatischen Marktgeschehen lediglich mit leicht positiven Vorzeichen starteten. Eine ähnlich geringe Dynamik zeigt sich bei den Heizölpreisen, die kaum Veränderungen aufweisen.
Zu Beginn dieser Handelswoche werden die Futures für die europäische Nordsee-Ölsorte „Brent“ im Januar bei 72,06 Dollar je Barrel gehandelt, während Gasöl für die Dezember-Lieferung aktuell bei 655 Dollar pro Tonne liegt. Der Euro notiert heute Morgen bei einem Wechselkurs von 1,0605 gegenüber dem US-Dollar.
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Gegen Wochenmitte zeigen sich die Ölpreise wieder stabiler, obwohl die Nachfrageperspektiven, insbesondere aus China, weiterhin unsicher sind und potenzielle Preissteigerungen dämpfen. Die OPEC hat ihre Prognosen im jüngsten Monatsbericht zum vierten Mal gesenkt, betrachtet die Lage jedoch entspannter als viele andere Marktanalysten, die für das kommende Jahr einen Angebotsüberschuss prognostizieren.
Seit der Monatsmitte pendeln die Rohölfutures innerhalb einer schmalen Bandbreite. Investoren richten ihr Augenmerk vor allem auf den Energiekonsum in China, geopolitische Spannungen im Nahen Osten und die politischen Entwicklungen in den USA um die mögliche Wiederwahl von Donald Trump. Außerdem stehen wichtige Berichte zum Ölmarkt von der EIA (Energy Information Administration), die noch heute erwartet werden, sowie von der IEA (International Energy Agency), die für Donnerstag angesetzt sind, im Fokus.
Die Märkte sind durch die Unsicherheit bezüglich Trumps Versprechen, die US-Öl- und Gasproduktion unter dem Motto „Drill, Baby, Drill!“ zu erhöhen, beeinträchtigt. Fachleute schätzen, dass eine Wiederwahl Trumps kurzfristig kaum Einfluss auf die grundlegenden Bedingungen des Ölmarktes haben wird. Zwar dürfte die Förderstrategie die Preise nicht unmittelbar senken, da bereits unter der vorangegangenen Administration die Bohraktivitäten zugenommen hatten. Jedoch könnten Unterbrechungen des iranischen Ölexports oder eine Zuspitzung des Konflikts zwischen Iran und Israel deutliche Effekte auf den Markt haben.
Langfristig wird erwartet, dass sich die Preise auf dem derzeitigen Niveau stabilisieren. Jüngste Versuche einer Preiserholung endeten schnell aufgrund von Gewinnmitnahmen. Die Preisaussichten werden weiterhin durch die schwache Nachfrage aus China, eine erhöhte US-Ölproduktion und OPEC-Pläne zur Produktionsausweitung gedrückt. Für das erste Quartal 2025 wurden die Preisprognosen für Brent gesenkt, angesichts eines erwarteten Überangebots, das durch eine verlangsamte Nachfrage, starkes Angebot außerhalb der OPEC und Produktionssteigerungen der OPEC bedingt ist. Zusätzlich könnte der heute Abend erwartete Bericht der American Petroleum Institute (API) über die US-Ölbestände ebenfalls die Marktentwicklung beeinflussen. Durch den Feiertag Veterans Day am Montag verschieben sich die Veröffentlichungen der Bestandsberichte um einen Tag.
Insgesamt präsentiert sich der Markt derzeit eher schwach, was durch die geringe Nachfrage und das steigende Angebot begründet wird. Dennoch sind die Inlandspreisrückgänge begrenzt, was auch auf den schwachen Euro zurückzuführen ist.
Die Heizölpreise beginnen den Tag ohne nennenswerte Ausschläge, nachdem sie sich an den relativ stabilen Rahmenbedingungen orientieren. Die aktuellen Berechnungen und ersten Preistrends deuten heute Morgen auf ein leichtes Plus von bis zu einem halben Cent pro Liter hin.
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