Die landwirtschaftlichen Betriebsgewinne in den Bundesländern, die eine Landwirtschaftskammer unterhalten, sind im aktuellen Wirtschaftsjahr 2023/24 deutlich gesunken. Laut einer Analyse, die auf den ersten Buchführungsergebnissen basiert, verzeichneten diese Bundesländer einen Rückgang der Gewinne zwischen 29 und 52 Prozent.
Die Landwirtschaftskammern von Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland haben diese Daten zur ökonomischen Entwicklung der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe ermittelt und vorgestellt.
Nach einem außergewöhnlichen Ergebnisniveau im Jahr 2022/23, das stark vom Ukraine-Krieg beeinflusst war, sind die Unternehmensergebnisse in diesem Wirtschaftsjahr wieder auf ein normalisiertes Niveau zurückgegangen. Dieser signifikante Rückgang der Unternehmensergebnisse zeigt die Schwankungen in der Branche.
Im Kalenderjahr 2023 lagen die Getreideerträge leicht unter denen des Vorjahres und entsprachen damit den regionalen Durchschnittserträgen. Lokal führten schlechte Erntebedingungen zu Qualitätsminderungen, die die Verwendung einiger Getreidepartien auf die Biogasproduktion beschränkten. Bei den Rapserträgen wurde ein Rückgang von bis zu 24 Prozent verzeichnet, obwohl die Hektarerträge über dem Mehrjahresdurchschnitt blieben.
In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wurden überdurchschnittliche Mengenerträge bei Zuckerrüben erzielt. Die Kartoffelernte fiel bundesweit zufriedenstellend aus, allerdings minderten regionale Qualitätsprobleme die Menge der marktfähigen Erzeugnisse.
Die Preise für Marktfrüchte waren uneinheitlich, mit einem Rückgang der Getreidepreise um etwa 25 Prozent auf Bundesebene. Die Einnahmen aus Rapsernten waren ebenfalls deutlich reduziert, hauptsächlich wegen hoher Importmengen und niedrigeren Ölgehalten der inländischen Ernte.
Die Milchpreise sind im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent gefallen. Die durchschnittlichen Erlöse pro Kilogramm Milch lagen zwischen 41,5 Cent in Schleswig-Holstein und 45,2 Cent in Rheinland-Pfalz. Auch die Preise für Rindfleisch zeigten einen leichten Rückgang.
Die Preise für Ferkel und Schweinefleisch blieben stabil oder stiegen leicht an, was auf eine Ferkelknappheit und rückläufige Schweinebestände zurückzuführen ist. Die Betriebskosten haben sich nach extremen Steigerungen im Vorjahr stabilisiert, wobei die Düngerpreise wieder das Niveau vor dem Krieg erreichten.
Die finanzielle Lage der Ökobetriebe hat sich im Vergleich zum Vorjahr stabilisiert, während die landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe rund ein Drittel ihrer Unternehmensergebnisse verloren haben. Für das kommende Jahr zeichnen sich weiter rückläufige Ergebnisse im Ackerbau und potenzielle Einkommensverbesserungen für Milcherzeuger ab.