Die angespannte Situation bei ZF, einem führenden Hersteller in der Automobil- und Traktorgetriebebranche, setzt sich fort. Erneut sieht sich das Unternehmen gezwungen, zahlreiche Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken, diesmal betrifft es vor allem die Getriebeproduktion am Standort Friedrichshafen. Ab Dezember werden dort 1.500 Mitarbeiter ihre Arbeitszeit durch die Einführung von mehreren Kurzarbeitstagen pro Monat reduzieren müssen. Diese Maßnahme wurde in Übereinstimmung mit den Arbeitnehmervertretungen beschlossen, um auf die anhaltenden Herausforderungen im Markt zu reagieren.
Bereits im Juli kündigte ZF an, weltweit 14.000 Stellen streichen zu müssen. Im Oktober folgte dann die Überprüfung der deutschen Standorte hinsichtlich ihrer Wettbewerbsfähigkeit, wobei mehr als ein Drittel der 35 inländischen Werke von Schließungen bedroht sein könnte. Als Hauptgrund für die fortwährende Krise wird die aktuelle Marktschwäche im Bereich der Nutzfahrzeuge angeführt.
In Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretungen wurde speziell für die Fertigung und Montage des Traxon-Lkw-Getriebes in Friedrichshafen eine Kurzarbeitsregelung getroffen. Die Unternehmensführung von ZF sieht kurzfristig keine Erholung des Marktes, weshalb die Kurzarbeitsmaßnahme voraussichtlich mindestens bis zum ersten Quartal 2025 andauern wird. Schon im Sommer musste für diesen Bereich Kurzarbeit angemeldet werden, die zwischenzeitlich im Herbst wieder aufgehoben wurde.
Auch an weiteren Standorten, wie in Ahrweiler und Passau, sieht sich ZF gezwungen, die Arbeitszeiten für Teile der Belegschaft zu reduzieren. Diese fortgesetzten Anpassungen spiegeln die schwierigen Bedingungen wider, unter denen das Unternehmen und seine Mitarbeiter derzeit operieren müssen.