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Bundesfinanzhof kippt Besteuerung eines Gartenhaus-Verkaufs

In einer bemerkenswerten Entscheidung hat der (BFH) ein Urteil des Finanzgerichts aufgehoben, das die Besteuerung des Verkaufs eines Gartenhauses betraf. Der Fall zog sich durch mehrere Instanzen und führte schließlich zu einer für den Kläger positiven Entscheidung.

Das Gartenhaus, das im Zentrum des Streits stand, wurde dauerhaft bewohnt, obwohl beim Kauf klar war, dass es keine baurechtliche Genehmigung für eine solche Nutzung gab. Der Verkauf des Gartenhauses samt Grundstück erbrachte einen beträchtlichen Gewinn, den das Finanzamt als privates Veräußerungsgeschäft besteuern wollte. Das ursprüngliche Urteil des Finanzgerichts München stützte sich auf die Annahme, dass das Gartenhaus nicht für eine dauerhafte Wohnnutzung geeignet sei, da es baurechtlich nur als Gartenhaus und nicht als Wohnhaus genehmigt war.

Der Kläger hatte das Gartenhaus jedoch zu eigenen Wohnzwecken genutzt und argumentierte, dass das Anwesen mit einem Bungalow von 60 m² bebaut sei, der vollständig erschlossen und mit einer Gas-Außenwandheizung ausgestattet war. Er führte an, dass die Nutzung des Gebäudes zu Wohnzwecken von den Baubehörden geduldet wurde und daher Bestandschutz genieße.

Der BFH stellte fest, dass das Gartenhaus tatsächlich eine dauerhafte Wohnnutzung ermöglichte und sich somit von einer Veräußerung unbebauter Grundstücke unterschied. Die Einrichtungen wie Küche und Bad sowie die vollständige Erschließung mit Wasser, Abwasser, Strom und Telefon waren entscheidende Faktoren, die das Gartenhaus zu einer eigenständigen Wohneinheit machten.

Diese Entscheidung hebt hervor, dass die faktische Nutzung einer Immobilie und ihre Ausstattung ausschlaggebend sind, um sie als Wohnobjekt zu qualifizieren, unabhängig von älteren, restriktiven Baugenehmigungen. Der BFH hat somit dem Kläger Recht gegeben und das Veräußerungsgeschäft als nicht steuerpflichtig eingestuft. Dieser Fall könnte weitreichende Auswirkungen für ähnliche Fälle haben, in denen die baurechtliche Genehmigung nicht mit der tatsächlichen Nutzung übereinstimmt.

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