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Wintermilde begünstigt Feldmäuse: Schäden erkennen und bekämpfen

Ein milder Winter kann zu einer erhöhten Vermehrung von Feldmäusen führen, was wiederum erhebliche Schäden auf landwirtschaftlichen Nutzflächen nach sich zieht, insbesondere wenn starker Frost ausbleibt. Um signifikante Schäden zu vermeiden, ist eine kontinuierliche Überwachung der Populationen und das rechtzeitige Ergreifen von Gegenmaßnahmen essentiell. Dr. Jonathan Mühleisen vom amtlichen Pflanzenschutzdienst des Regierungspräsidiums Stuttgart empfiehlt verschiedene Methoden zur Eindämmung der Nagerpopulation.

Aktuell lassen sich Feldmäuse aufgrund des spärlichen Bewuchses besonders gut identifizieren. Insbesondere sollten Rapsfelder und Wintergetreideflächen, die ohne nach einer Vorfrucht von Getreide oder bestellt wurden, sowie Feldränder, Gräben, Wiesen und Weiden regelmäßig kontrolliert werden. Es ist ratsam, die Vegetation an diesen Orten kurz zu halten, um den Mäusen weniger Versteckmöglichkeiten zu bieten.

In Gebieten, die natürlicherweise frei von erhöhten Aussichtspunkten wie Bäumen sind, ist das Aufstellen von Sitzstangen für Greifvögel eine effektive Methode, um der Mäuseplage entgegenzuwirken. Greifvögel sind hinsichtlich der Art ihrer Sitzgelegenheiten anspruchslos; selbst ein einfacher Pfahl mit einem Querbalken kann als effektive Sitzstange dienen. Die Höhe der Stange erhöht dabei den Radius, in dem die Vögel aktiv sein können.

Wenn vorbeugende Maßnahmen nicht ausreichen und die Mäusepopulation hoch bleibt, kann auch eine chemische Bekämpfung in Erwägung gezogen werden. Die Notwendigkeit hierfür sollte durch angemessene Prognosemethoden, wie zum Beispiel Probefänge, festgestellt werden. Die Lochtretmethode, bei der alle Mauselöcher auf bestimmten Testflächen verschlossen und nach 24 Stunden neu gezählt werden, hat sich als nützliches Verfahren erwiesen.

Wenn der Befall bestimmte Schwellenwerte überschreitet, sind direkte Bekämpfungsmaßnahmen erlaubt. Hierzu zählt das verdeckte Platzieren von Feldmausködern direkt in die Mäuselöcher oder mithilfe spezieller Köderstationen. Bei der Anwendung müssen jedoch bestimmte Vorschriften eingehalten werden, um Umweltschäden zu vermeiden. Eine wirksame Bekämpfung ist im Winter bei geringem Nahrungsangebot besonders wahrscheinlich. Die Ausbringung der Köder sollte jedoch nur bei trockenen Wetterbedingungen und während einer stabilen Trockenphase erfolgen.

In Schutzgebieten, wie Naturschutzgebieten, Nationalparks, Naturdenkmälern und rechtlich geschützten Biotopen, ist der Einsatz von Mitteln, die Zinkphosphid enthalten, grundsätzlich untersagt. Zudem gelten in Gebieten mit speziellen geschützten Tierarten oder in bestimmten Schutzgebieten besondere Anwendungsregeln. Vor einem Einsatz in diesen Bereichen muss gewährleistet sein, dass die Schutzziele der Gebiete nicht beeinträchtigt werden. Bei behördlichen Kontrollen müssen entsprechende Nachweise vorgelegt werden können.

https://www.agrarheute.com/pflanze/getreide/milder-winter-feldmaeuse-vermehren-rasant-tun-629136

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