In Deutschland steht die umfassende Neustrukturierung des größten Agrarhändlers bevor. Bis 2025 soll neues Kapital aufgenommen werden, um die finanzielle Basis des Baywa-Konzerns zu stärken. Ein vom Unternehmen im Juli dieses Jahres beauftragter Sanierungsgutachter schätzt, dass der Prozess etwa drei Jahre in Anspruch nehmen wird. In seiner aktuellen Stellungnahme bestätigt er die Durchführbarkeit der geplanten Maßnahmen.
Laut einer Ad-hoc-Mitteilung vom heutigen Tag plant der Konzern, seine Struktur zu straffen und Ausgaben zu reduzieren. Das Sanierungskonzept umfasst den Verkauf bedeutender Unternehmensanteile, insbesondere im Ausland, und eine Effizienzsteigerung im operativen Geschäft. Die Hauptgeschäftsfelder Agrar, Baustoffe, Energie und Technik sollen jedoch weiterhin bestehen bleiben.
Zur Verbesserung der finanziellen Lage ist zudem eine Kapitalerhöhung geplant, die bereits im nächsten Jahr umgesetzt werden soll. Die dadurch erzielten Mittel sind für den Abbau von Schulden und die Stärkung der Liquidität vorgesehen. Nach Abschluss der geplanten Transformationsphase, die bis Ende 2027 andauern soll, erwartet der Gutachter eine deutlich verbesserte Eigenkapitalquote und die Rückkehr zu branchenüblichen Erträgen.
Die finale Ausarbeitung des Sanierungsplans wird für das zweite Quartal 2025 angestrebt. Die Gespräche mit den Finanzierungspartnern und anderen wesentlichen Beteiligten verlaufen konstruktiv. Der Vorstand zeigt sich optimistisch, bis Ende 2027 eine Einigung über die Sanierungsmaßnahmen und die langfristige finanzielle Neuausrichtung zu erzielen. Der Abschluss der Rekapitalisierungsmaßnahmen und die finale Fassung des Sanierungsgutachtens werden bis spätestens Anfang des zweiten Quartals 2025 erwartet.