Gestern konnten an den internationalen Warenterminmärkten anfängliche Gewinne bei den Ölpreisen verzeichnet werden, die jedoch nach der Eröffnung des US-Marktes und der Veröffentlichung des neuesten Lagerbestandsberichts des US-Energieministeriums (DOE) stark nachließen und schließlich auf einem Tiefstand endeten.
Die Februar-Kontrakte für das Nordsee-Öl „Brent“ notieren aktuell bei 72,30 Dollar je Barrel, während eine Tonne Gasöl für Dezember derzeit 658 Dollar kostet. Der Euro zeigt sich gegenüber dem US-Dollar stabil und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0530 gehandelt.
Zu Beginn des europäischen Handelstages wurden die Rohölpreise durch die Befürchtung beeinträchtigt, dass der Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah nicht von Dauer sein könnte, sowie durch positive Wirtschaftsdaten aus China. Weiterhin fügte die USA neue iranische Unternehmen ihrer Sanktionsliste hinzu. Mit Beginn des US-Handels und aufgrund enttäuschender Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten gaben die Futures nach. Der Veröffentlichung des DOE-Berichts zufolge sanken die Rohölvorräte um 5,1 Millionen Barrel, jedoch stiegen überraschend die Bestände bei Destillaten und Benzin. Zudem fiel die Gesamtnachfrage um 0,5 auf fast 20 Millionen Barrel pro Tag, während die Rohölproduktion leicht auf ein neues Rekordhoch von täglich 13,5 Barrel anstieg. Der Fokus richtet sich nun auf die bevorstehende Videokonferenz der OPEC+, bei der vorrangig über zukünftige Fördermengen beraten wird. Es wird allgemein erwartet, dass eine geplante Erhöhung der Fördermenge erneut verschoben wird und dieses Thema frühestens im nächsten Quartal erneut behandelt wird.
Am Devisenmarkt hielt sich der Euro gestern gegenüber dem US-Dollar stabil, trotz eines gescheiterten Misstrauensvotums gegen die französische Regierung, was auf unsichere Zeiten in einem weiteren wichtigen EU-Land hindeutet. Die Tatsache, dass der US-Dollar in Krisenzeiten als sicherer Hafen gilt, könnte es für den Euro schwierig machen, sich in den kommenden Wochen und Monaten zu behaupten, besonders da eine erneute Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) bevorsteht. Aufgrund der gesunkenen Notierungen für Rohöl und Gasöl werden die Heizölpreise in Deutschland heute voraussichtlich mit leichten bis moderaten Abschlägen starten. Erste Berechnungen und Preistrends deuten auf einen Rückgang von etwa einem halben bis einem Cent pro Liter hin. Die Preise bleiben günstig, und viele Heizölverbraucher nutzen die Gelegenheit, ihre Vorräte aufzufüllen. Obwohl die Lieferzeiten seit Oktober gesunken sind, muss regional noch mit Wartezeiten von mehreren Wochen gerechnet werden, weshalb eine zeitnahe Bestellung empfohlen wird.