Die Gesamtproduktion von Getreide, Ölsaaten und Hülsenfrüchten in Australien wird für das Wirtschaftsjahr 2024/25 voraussichtlich 59,5 Millionen Tonnen erreichen. Diese Prognose spiegelt günstige Wachstumsbedingungen wider, insbesondere in den Winteranbaugebieten von New South Wales, Queensland und Westaustralien. Das australische Statistikamt Abares hebt in seinem jüngsten Bericht hervor, dass eine Zunahme der Anbauflächen und höhere Durchschnittserträge in New South Wales und Westaustralien zu einem Anstieg der Wintergetreideproduktion um 68 % bzw. 31 % führen werden. Diese Steigerungen sollen die rückläufigen Ernten in Südaustralien und Victoria kompensieren, wo ein Minus von 35 % bzw. 31 % erwartet wird. In diesen Gebieten erschwerten unterdurchschnittliche Niederschläge sowie Frost und Hagel die Bedingungen.
Trotz der Herausforderungen in einigen Regionen sind die Aussichten für die Sommerkulturen in New South Wales und Queensland überwiegend positiv. Abares hat seine Prognosen für die Weizen- und Rapsernten leicht angehoben, während die Schätzung für Gerste gesenkt wurde. Die nationale Weizenproduktion wird nun auf 31,89 Millionen Tonnen geschätzt, was einen Anstieg von 60.000 Tonnen seit September und ein Plus von 23 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dies könnte auch zu einem Anstieg der Exportmengen führen, die mit 21,94 Millionen Tonnen um 11 % über dem Vorjahreswert liegen.
Allerdings werden die geringeren Marktpreise und der Rückgang der Weltmarktpreise voraussichtlich die Exportwerte des Weizens mindern. Für das Jahr 2024/25 wird ein Rückgang des Exportwerts erwartet. Bei Gerste wird die Ernte auf 11,67 Millionen Tonnen geschätzt, was fast eine halbe Million Tonnen weniger als im September ist. Dennoch wird das Ergebnis des Vorjahres um 8 % übertroffen. Auch hier werden niedrigere Marktpreise erwartet, was die Exporterlöse beeinflussen könnte.
Die Rapsernte wird voraussichtlich um 7,6 % auf 5,59 Millionen Tonnen sinken, während der Marktpreis mit 722 AUD pro Tonne um 9 % über dem Durchschnitt des Vorjahres liegen dürfte. Bei Hülsenfrüchten ist ein Anstieg der Ernte um ein Drittel auf 4,8 Millionen Tonnen zu erwarten. Insbesondere die Kichererbsenerzeugung dürfte sich fast vervierfachen, was den Rückgang der Linsenernte um 29 % mehr als ausgleicht. Die vorübergehende Aufhebung der Zölle auf Kichererbsen- und Linsenimporte durch Indien im Mai 2024 hat zu einem Anstieg des Anbaus in Australien geführt. Höhere Exportpreise könnten die australischen Exportwerte auf ein historisch hohes Niveau heben, wobei die erwartete Wiedereinführung der Zölle im März 2025 jedoch zu einem Preisrückgang führen könnte.
Aufgrund der lebhaften Nachfrage haben australische Kichererbsenfarmer ihre Anbaufläche für das Jahr 2024/25 um 142 % erweitert. Dank der günstigen Vegetationsbedingungen in den nördlichen Regionen von New South Wales und Queensland wird erwartet, dass die Erträge steigen und landesweit eine Rekordernte von 1,89 Millionen Tonnen eingefahren wird, was eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr darstellt.